Camerarius an Siber, 21.11.1550

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Siber, 21.11.155021 November 1550 JL

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Werksigle OCEp 1510
Zitation Camerarius an Siber, 21.11.1550, bearbeitet von Marion Gindhart (17.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1510
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Siber, Pietas puerilis, 1551
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. A2r-A3r
Zweitdruck in Siber, Pietas puerilis, 1554
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck Bl. A2r-A3r
Sonstige Editionen Siber, Pietas puerilis, 1561, Bl. A2r-A3r; Siber, Enchiridion pietatis puerilis, 1563, S. (3)-5; Siber, Enchiridion pietatis puerilis, 1564, S. (3)-5; Siber, Enchiridion pietatis puerilis, 1564a, S. (3)-5; Siber, Enchiridion pietatis puerilis, 1564b, S. (3)-5; Siber, Poemata sacra, 1565/66, S. 455-458
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Adam Siber
Datum 1550/11/21
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Das Briefgedicht, das auf die Weiterleitung des Manuskripts der 1551 erschienenen Sammlung "Pietas puerilis" an den Drucker Valentin Bapst d.Ä. und auf die Belagerung von Magedeburg im Winter 1550 anspielen dürfte, datiert XI. Calend. Decembris.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Grimma
Gedicht? ja
Incipit Quem longo venerans iam tempore diligo, propter
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? ja
Paratext zu Siber, Pietas puerilis, 1551
Kurzbeschreibung Im Briefgedicht an Siber (69 Hexameter) berichtet Camerarius, dass die mit Johann Stramburger geplante Reise zum Adressaten an einem grippalen Infekt scheiterte, er aber das Manuskript (der "Pietas puerilis") an Valentin Bapst zum Drucken weitergeleitet habe. Er schildert seine Angst angesichts der aktuellen Kämpfe (Belagerung Magdeburgs), die auch einen Niedergang der Bildung mit sich zögen, und hofft auf Hilfe durch Christus. Vielleicht erbarme sich Gott aber auch angesichts der Bemühungen Sibers um eine religiöse Erziehung der Kinder.
Anlass
Register Briefe/Briefgedichte; Belagerung Magdeburgs (1550-1551); Biographisches (Krankheit); Biographisches (Reise); Briefe/Parallelüberlieferung
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MG
Gegengelesen von
Datumsstempel 17.12.2019
Werksigle OCEp 1510
Zitation Camerarius an Siber, 21.11.1550, bearbeitet von Marion Gindhart (17.12.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1510
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Siber, Pietas puerilis, 1551
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. A2r-A3r
Zweitdruck in Siber, Pietas puerilis, 1554
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck Bl. A2r-A3r
Sonstige Editionen Siber, Pietas puerilis, 1561, Bl. A2r-A3r; Siber, Enchiridion pietatis puerilis, 1563, S. (3)-5; Siber, Enchiridion pietatis puerilis, 1564, S. (3)-5; Siber, Enchiridion pietatis puerilis, 1564a, S. (3)-5; Siber, Enchiridion pietatis puerilis, 1564b, S. (3)-5; Siber, Poemata sacra, 1565/66, S. 455-458
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Adam Siber
Datum 1550/11/21
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum Das Briefgedicht, das auf die Weiterleitung des Manuskripts der 1551 erschienenen Sammlung "Pietas puerilis" an den Drucker Valentin Bapst d.Ä. und auf die Belagerung von Magedeburg im Winter 1550 anspielen dürfte, datiert XI. Calend. Decembris.
Sprache Latein
Entstehungsort Leipzig
Zielort Grimma
Gedicht? ja
Incipit Quem longo venerans iam tempore diligo, propter
Regest vorhanden? ja
Paratext ? ja
Paratext zu Siber, Pietas puerilis, 1551
Kurzbeschreibung Im Briefgedicht an Siber (69 Hexameter) berichtet Camerarius, dass die mit Johann Stramburger geplante Reise zum Adressaten an einem grippalen Infekt scheiterte, er aber das Manuskript (der "Pietas puerilis") an Valentin Bapst zum Drucken weitergeleitet habe. Er schildert seine Angst angesichts der aktuellen Kämpfe (Belagerung Magdeburgs), die auch einen Niedergang der Bildung mit sich zögen, und hofft auf Hilfe durch Christus. Vielleicht erbarme sich Gott aber auch angesichts der Bemühungen Sibers um eine religiöse Erziehung der Kinder.
Register Briefe/Briefgedichte; Belagerung Magdeburgs (1550-1551); Biographisches (Krankheit); Biographisches (Reise); Briefe/Parallelüberlieferung
Datumsstempel 17.12.2019


Regest

Camerarius hatte eigentlich beschlossen, mit seinem Freund Johann Stramburger zu dem schon lange geschätzten Siber zu reisen, sei aber von Schnupfen, Heiserkeit und Husten von der Reise abgehalten worden. Zwischenzeitlich habe er Sibers Gedichte (die Sammlung "Pietas puerilis") Valentin Bapst zum Druck gegeben und habe sich durch die Vergegenwärtigung von Sibers virtus und dessen ungebrochenem Arbeitseifer getröstet (vv. 7-9). Er selbst habe nämlich jegliche Hoffnung auf Frieden verloren; nicht einmal der Winter biete den Kämpfen (angespielt sein dürfte auf die Belagerung von Magdeburg) Einhalt – ebensowenig wie einst Hannibal bei der Alpenüberquerung. Dies bedeute auch eine schwere Zeit für die Musen und für alle, denen die Bildung am Herzen liegt. Für sie sei kein Platz mehr auf der Welt, die sich Krieg und barbaries verschrieben habe (vv. 34-44). Die einzige Hoffnung auf Rettung liege noch im Gebet zu Christus dem Erlöser, in Reue und Buße. Siber erfülle durch seine Tätigkeit das officium verae pietatis und die Herzen der Kinder mit religio (vv. 60-62). Vielleicht werde er durch dieses gottgefällige Handeln sogar Gott besänftigen, so dass dieser dem gegenwärtigen Geschehen entgegentrete und (wieder) Raum und Zeit für die Musen und die pia studia in Meißen schaffe (vv. 62-69).

(Marion Gindhart)

Anmerkungen

Das an Adam Siber gerichtete Briefgedicht umfasst 69 Hexameter.