Camerarius an Hier. Wolf, 10.03.1558
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0818 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 10.03.1558, bearbeitet von Manuel Huth (12.01.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0818 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 461-462 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 149 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1558/03/10 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 6. Id(us) Martii |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Hic cartas quasdam circumtulerunt |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Mathematik; Biographisches (Buchbesitz) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Welche Tabulae sind gemeint? |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 12.01.2022 |
Werksigle | OCEp 0818 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 10.03.1558, bearbeitet von Manuel Huth (12.01.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0818 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 461-462 |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 149 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1558/03/10 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 6. Id(us) Martii |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Hic cartas quasdam circumtulerunt |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Mathematik; Biographisches (Buchbesitz) |
Datumsstempel | 12.01.2022 |
Entstehungsort ermittelt lt. Zäh, Zielort mutmaßlich.
Regest
Hier (in Leipzig) gingen einige tabulae (s. Anm.) um, die Camerarius kaum in die Hände bekommen und ansehen konnte. Anscheinend sei das Werk von Wolf verfasst, aber Camerarius erwarte eine vollständige Ausgabe von Wolf. Wie könne sich Wolf in diesen unsicheren Zeiten darüber wundern, dass der erwartete Erfolg ausbleibe (s. Anm.)? Wer habe jemals schon von einem Weisen gefordert, dass seine Pläne auch aufgingen? Schon lange ertrage es Camerarius mit größtem Gleichmut, dass man seine Studien und Mühen geringschätze und seine Lehre verachte. Dennoch betreibe er sie sorgfältig, obwohl auch Cyprian (Leowitz) ihnen beinahe schon den Untergang vorausgesagt habe. Aber er glaube, dass diejenigen, die ihn nicht hören wollten, mehr Schaden nähmen als er. Aber er wolle sich darüber hinwegtrösten, nicht (unnötig) Sorgen machen und den Mut nicht sinken lassen (= Plautus, Miles gloriosus, 1,6).
Dem Brief Wolfs könne er entnehmen, dass sein letzter Brief Wolf nicht erreicht habe. Er hatte den Brief einem ihm nicht näher bekannten Jonas Adler übergeben, ohne genauer zu wissen, wie zuverlässig er sei. Selbst habe Adler dies nicht erkennen lassen und jeder rede anders über ihn. Camerarius hatte brieflich auch Ulrich (Fugger) und Wolf auf sein Schreiben geantwortet, das in Camerarius‘ Abwesenheit hier (nach Leipzig) angekommen sei. Und Camerarius habe seinem Brief einen Brief Konrads beigefügt. Wegen ihm habe Camerarius auch erneut an Ulrich (Fugger) geschrieben. Camerarius lobt Konrads Redlichkeit, seine wissenschaftlichen Bestrebungen und seinen Fortschritt. Er halte ihn der Förderungs Ulrich (Fuggers) wert. Er erinnert an Martial: "Nur der Reichtum, den du weggibst, wird für immer dir gehören." (Martial 5, 42, 8). Camerarius selbst sei der Meinung, dass man lieber solche Leute fördere, über deren Lob man sich freuen könne und deren Arbeit dem Förderer Nutzen bringe. Aber darüber solle Ulrich (Fugger) selbst urteilen. Camerarius vermute allerdings, dass (nicht so sehr Ulrich Fugger) nachlässig war als vielmehr diejenigen, die man angewiesen hatte, das Geld an Konrad auszuzahlen. Sicherlich seien sie mit einem Teil des Geldes verschwunden. Camerarius wisse, dass solche Dinge zu geschehen pflegen.
Camerarius bittet erneut um den Theon. Vergeblich hatte er auf den Diophantos (von Alexandria) gehofft. Die Schrift des Klearch von Soloi, der dasselbe Thema wie Theon behandle, existiere wohl nicht mehr. Lebewohl.
(Manuel Huth)
Erläuterungen
- "einige tabulae": Hieronymus Wolf bezeichnet die tabulae in seinem nicht genau datierten Antwortbrief als Emblemata. Das Werk konnte nicht identifiziert werden.
- "Camerarius bittet erneut um den Theon": Gemeint ist Theon von Smyrnas "Τὰ κατὰ τὸ μαθηματικὸν χρήσιμα εἰς τὴν Πλάτωνος ἀνάγνωσιν" = "Das an mathematischem Wissen für die Lektüre Platons Nützliche"). Am 12.05.1558 wird Camerarius der Wunsch nach Theon praktisch versagt; Wolf schreibt dort: De Theone polliceri nihil habeo, quod nec meis opib[us] eum parare queo, et D. Hulderichus insignis est cessator.
- "Die Schrift des Klearch von Soloi": Seine Schriften sind tatsächlich nur fragmentarisch erhalten, darunter auch eine Erklärung der mathematischen Partien in Platons Politeia (fr. 3-4).
- "Vergeblich hatte er auf den Diophantos (von Alexandria) gehofft": Gemeint sein dürfte dessen Hauptwerk, die "Arithmetica". Camerarius war interessiert an einer Abschrift aus der Vaticana, um die sich Johann Ulrich Zasius kümmern wollte bzw. sollte (vgl. Camerarius an Zasius, 27.11.1556).