Camerarius, Elegiae ὁδοιπορικαί, 1541

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Drucktitel Elegiae ὁδοιπορικαί quinque Ioachimi Camerarii & carmen ὁδοιπορικόν Iohannis Ludovici Brasicani (...)
Zitation Elegiae ὁδοιπορικαί quinque Ioachimi Camerarii & carmen ὁδοιπορικόν Iohannis Ludovici Brasicani (...), bearbeitet von Jochen Schultheiß (08.01.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/Camerarius,_Elegiae_ὁδοιπορικαί,_1541
Sprache Latein
Druckort Straßburg
Drucker/ Verleger: Kraft Müller
Druckjahr 1541
Bemerkungen zum Druckdatum Titelblatt: MDXLI Mense Martio
Unscharfes Druckdatum Beginn 1541/03/01
Unscharfes Druckdatum Ende 1541/03/31
Auflagen
Bibliothekarische Angaben
VD16/17 VD16 C 393, VD16 B 7159
Baron 55
VD16/17-Eintrag http://gateway-bayern.de/VD16+C+393
PDF-Scan http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00029024-9
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Schlagworte / Register Elegie, Hodoeporicum
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Bearbeitungsdatum 8.01.2020
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Drucktitel Elegiae ὁδοιπορικαί quinque Ioachimi Camerarii & carmen ὁδοιπορικόν Iohannis Ludovici Brasicani (...)
Zitation Elegiae ὁδοιπορικαί quinque Ioachimi Camerarii & carmen ὁδοιπορικόν Iohannis Ludovici Brasicani (...), bearbeitet von Jochen Schultheiß (08.01.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/Camerarius,_Elegiae_ὁδοιπορικαί,_1541
Sprache Latein
Druckort Straßburg
Drucker/ Verleger: Kraft Müller
Druckjahr 1541
Bemerkungen zum Druckdatum Titelblatt: MDXLI Mense Martio
Unscharfes Druckdatum Beginn 1541/03/01
Unscharfes Druckdatum Ende 1541/03/31
Bibliothekarische Angaben
VD16/17 VD16 C 393, VD16 B 7159
Baron 55
VD16/17-Eintrag http://gateway-bayern.de/VD16+C+393
PDF-Scan http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb00029024-9
Schlagworte / Register Elegie, Hodoeporicum
Erwähnte Werke, Drucke und Briefe
Wird erwähnt in

Streckenbeschreibung

  • Bl. A1v-A2v: Joachim Camerarius I. - Ioachimus Camerarius Pab(ebergensis) Erasmo Ebnero Sen(atori) Nor(ico) amico venerando s(alutem) s(ummam) d(icit). (Werkbeschreibung)

    (Kurzbeschreibung einblenden )

    Camerarius spricht davon, eben erst vom Adressaten heimgekehrt zu sein. Trotz der sich nun einstellenden Sorgen habe Camerarius doch auch Zeit für die Musen gefunden. Er habe sich an Erasmus Ebners Vater Hieronymus Ebner erinnert. Dieser habe sich, wie er erzählte, in einer Situation, in der er von Aufgaben überhäuft war und nicht wusste, was er zuerst tun sollte, in ein Bad begeben, um dort zu einem inneren Ausgleich und zu einer guten Entscheidung über die anstehende Vorgehensweise zu gelangen.

  • Bl. A3r-A6r: Joachim Camerarius I. - Elegia ὁδοιπορική Metallaria ad Philippum Melanthonem. (Werkbeschreibung)

    (Kurzbeschreibung einblenden )

    Das aus 85 Distichen bestehende Briefgedicht trägt den Titel "Elegia ὁδοιπορικὴ Metallaria ad Philippum Melanthonem". Es ist der Gattung des Hodoeporicons zuzuordnen und enthält ein Städtelob auf Meißen und ein Encomium auf einen nicht eindeutig bestimmbaren Prinzen Karl. In der Beschreibung einer Begegnung mit Mönchen wird konfessionelle Polemik deutlich. Am Zielort Annaberg trifft Camerarius seinen Freund Georg Sturtz und besucht ein Bergwerk. In der Beschreibung des Bergwerksbesuches werden die visuellen Erlebnisse mit moralischen Deutungen verbunden. Camerarius lässt auch einen Blick für die schwierige soziale Situation der im Bergwerk Arbeitenden erkennen.

  • Bl. A6v-A7v: Joachim Camerarius I. - Ὁδοιπορική et encomium rusticae vitae. (Werkbeschreibung)

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    Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική et encomium rusticae vitae" und umfasst 35 Distichen. Auf dem Titelblatt zum Druck wird der Alternativtitel "Dyringiaca et Encomium vitae rusticae" angegeben. Thematisch steht es der Bukolik nahe. Es gliedert sich in drei Abschnitte. Seine literarischen Modelle nennt Camerarius explizit: Properz, Ovid und Tibull. Die Welt der Elegiker wird hier jedoch zu einem Lob auf das Landleben ausgestaltet. Die von viel Sympathie getragene Darstellung des bäuerlichen Lebens gepaart mit dem Ausdruck des Wunsches nach Frieden darf als eine Stellungnahme zum Bauernkrieg gewertet werden..

  • Bl. A8r-B1r: Joachim Camerarius I. - Ὁδοιπορική Nemetum ad Erasmum Ebnerum et Georgium Sabinum. (Werkbeschreibung)

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    Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική Nemetum ad Erasmum Ebnerum et Georgium Sabinum" und umfasst 33 Distichen. Es handelt sich um ein sehr persönliches Hodoeporicon, das mit der Aufforderung an die beiden Empfänger zum eifrigen Studium endet. Die beiden Empfänger, Camerarius' Schüler Erasmus Ebner und Georg Sabinus, halten sich in Speyer auf, Camerarius ist auf dem Weg von dort nach Nürnberg. Dieser führt ihn über den Rhein, den Neckar entlang und durch den Odenwald.

  • Bl. B1v-B4v: Johann Ludwig Brassicanus - Carmen ὁδοιπορικόν Pannonicum Io(annis) Ludovici Brassicani iurisconsulti ad clarissiumum virum Ioachimum Camerarium. (Werkbeschreibung)

    (Kurzbeschreibung einblenden )

    Das Gedicht trägt den Titel "Carmen ὁδοιπορικόν Pannonicum" und umfasst 178 Hexameter. Es handelt sich um ein von Camerarius ediertes, an ihn gerichtetes Briefgedicht von Johann Ludwig Brassicanus. Es ist deutlich beeinflusst von der Reisesatire des Horaz (serm. 1, 5: Iter Brundisinum) sowie dessen "Schwätzersatire". Die dem Gedicht zugrunde liegende Reise führt von Tübingen nach Wien. Reise- sowie Entstehungsjahr des Gedichtes dürfte 1537 sein.

    (an Camerarius adressiertes und von ihm herausgegebenes Briefgedicht)
  • Bl. B5r-C1r: Joachim Camerarius I. - Ὁδοιπορική Saxonica ad amicos Witebergenses. (Werkbeschreibung)

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    Das Gedicht trägt den Titel "Ὁδοιπορική Saxonica ad amicos Witebergenses" und umfasst 113 Distichen. Es beschreibt die Reise aus Schwaben über die Heimat Franken, Thüringen, den Studienort Leipzig zu den Freunden Martin Luther und Philipp Melanchthon in Wittenberg. Das Gedicht ist von humanistischem Freundschaftsdenken geprägt, das sich in wechselseitigen Bekundungen offenbart. Ebenso schlägt sich in dem Hodoeporicon die Feindschaft gegenüber Luthers Kontrahenten Simon Lemnius literarisch nieder, der sich in seiner "Apologie" gegen den Reformator gewandt hatte. Camerarius reagiert mit seinem Werk auf diese Schrift.

  • Bl. C1v: Johann Stigel - Clarissimo viro Ioachimo Camerario Stigelius s(alutem dicit). (Werkbeschreibung)

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    Stigels Gedicht (11 elegische Distichen) dient als Geleitgedicht zu Camerarius' Werken. Der Sprecher wünscht sich das Zusammenwirken von griechischen und lateinischen Elementen. Der besungene vates, mit Camerarius zu identifizieren, der auch als Adressat angesprochen wird, schaffe es, Griechisches und Lateinisches nach Deutschland zu überführen. Da auch das Thema der Reise angesprochen wird, ist eine Abfassung des Briefes speziell zum Anlass der Edition der Hodoeporica naheliegend. Das Gedicht endet mit einem Lob auf die Freundschaft zwischen Empfänger und Absender, die mit keinem materiellen Reichtum aufgewogen werden kann.

  • Bl. C2r-C4r: Joachim Camerarius I. - ῾Οδοιπορική Plumbaria ad amicos Argentinenses. (Werkbeschreibung)

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    Das Briefgedicht trägt den Titel "῾Οδοιπορική Plumbaria ad amicos Argentinenses" und umfasst 60 elegische Distichen. Es beschreibt die Reise von Straßburg nach Plombières.

  • Bl. C4v: Nikolaus Gerbel - Nicolaus Gerbelius Ioachimo Camerario ὑγιείνειν. (Werkbeschreibung)

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    Das Briefgedicht umfasst 11 Distichen und ist eine Antwort auf das im Druck der Elegiae ὁδοιπορικαί vorausgehende Hodoeporicon des Camerarius über die Reise zum Badeort Plombières (Camerarius an die Straßburger Freunde, 23.07.1540). Voll des Lobs äußert sich Gerbel zum Camerarius-Gedicht und hebt dabei insbesondere Camerarius' "feinsinnige Eleganz" hervor. Er wünscht, dass der Thermenbesuch den erhofften Erfolg zeitige und Camerarius ihn gesund und munter besuche.

  • Bl. C5r-C6v: Joachim Camerarius I. - Elegia Vangionica de morte H(elii) Eobani Hessi ad Iacobum Micyllum. (Werkbeschreibung)

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    Das Briefgedicht trägt im Druck den Titel "Elegia Vangionica de morte H(elii) Eobani Hessi ad Iacobum Micyllum" und umfasst 39 Distichen. Das Gedicht stellt ein Epicedion auf den Tod des Helius Eobanus Hessus dar.

  • Bl. C6v-C7v: Joachim Camerarius I. - Iudaea et Hierusalem nolite timere et c(etera). (Werkbeschreibung)

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    Das Gedicht umfasst 22 Distichen. Thema ist die Sicherheit der Gläubigen unter dem Schutz Gottes. Eine Verbindung mit den Hodoeporica ist nur sehr lose gegeben. Man kann sie wohl am ehesten darin sehen, dass das Gottesvolk mit den Örtlichkeiten Iudaea und Jerusalem identifiziert wird, oder in dem am Schluss des Gedichts geäußerten Wunsch des Sprechers, wo immer er auch sei, Gott zu loben und ihm Dank zu sagen.

Anmerkungen

Camerarius fungiert auch als Herausgeber des Druckes, der eine Sammlung von eigenen und an ihn gerichteten Hodoeporica darstellt. Die gesammelten Hodoeporica sind in den Jahren zwischen 1524 und 1540 entstanden. Wiegand 1984, S. 117-127 bezeichnet die Sammlung als ein "Reisemusterbuch" von verschiedenen Gestaltungsformen von Hodoeporica bzw. "ein in seiner Art einzig dastehendes Reisegedichtbuch" (117). Im Gegensatz zu vergleichbaren Sammlungen zeigen die Hodoeporica des Camerarius eine viel größere Bandbreite an verschiedenen Gestaltungsformen. Dabei nimmt Camerarius teils überlieferte Typen auf, teils schafft er neue. In der Breite der Darstellungsformen, die er aus der Tradition zusammenführt oder auch selbst entwickelt, hat Camerarius weder Vorgänger noch Nachfolger (Wiegand 1984, S. 117-118, 126-127). Die Orte der Reise stehen stets in einem Zusammenhang mit einer bestimmten Thematik, die in dem jeweiligen Gedicht vertieft wird (Mundt 2004, S. XXII-XXIII).
Die Anordnung der Gedichte erfolgt chronologisch nach der Entstehung der einzelnen Gedichte. Die beiden Gedichte, die die Sammlung abschließen, stellen keine Hodoeporica mehr dar.

Forschungsliteratur