Turnèbe an Camerarius, 15.05.1555
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0380 |
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Zitation | Turnèbe an Camerarius, 15.05.1555, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (26.09.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0380 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. L5v-L7r |
Zweitdruck in | Turnèbe, Opera, 1600 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | Band 3, S. 59 |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Adrien Turnèbe |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1555/05/15 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 15.05.(o.J.) (ἀπὸ λευκετίας Μαίου πεντεκαιδεκάτῃ (ἡμέρᾳ)). |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Griechisch |
Entstehungsort | Paris |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ἅμα τῷ προσβαλεῖν |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Stilkritik |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI |
Gegengelesen von | Benutzer:JS; Benutzer:US |
Datumsstempel | 26.09.2019 |
Werksigle | OCEp 0380 |
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Zitation | Turnèbe an Camerarius, 15.05.1555, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (26.09.2019), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0380 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. L5v-L7r |
Zweitdruck in | Turnèbe, Opera, 1600 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | Band 3, S. 59 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Adrien Turnèbe |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1555/05/15 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | 15.05.(o.J.) (ἀπὸ λευκετίας Μαίου πεντεκαιδεκάτῃ (ἡμέρᾳ)). |
Sprache | Griechisch |
Entstehungsort | Paris |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ἅμα τῷ προσβαλεῖν |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Stilkritik |
Datumsstempel | 26.09.2019 |
Regest
Als Turnèbe den Brief des Camerarius (vom 13.03.1555) erhalten habe, da schien ihm ein göttlicher Traum zu kommen, sodass er glaubte, nicht aufgewacht zu sein und noch zu schlafen. Woher sollte der große Camerarius ihn kennen? Und wenn er ihn kenne, warum sollte er einen Unwürdigen für seines Briefes würdig erachten? Schließlich habe ihn großer Schwindel übermannt und er habe das Bewusstsein verloren.
Als er wieder zu sich gekommen sei, sei ihm die ganze Sache klar geworden: Denn was er im Traume nicht zu hoffen gewagt hatte, sei ihm nun tatsächlich geschehen. Als er dies erkannte, erfüllte ihn unsagbar große Freude, die das Maß nicht wahren konnte, was ja auch als Produkt einer undankbaren und mürrischen Stimmung erschienen wäre, das Übermaß dagegen Produkt einer wohlwollenden, die sich der Ehre wohl bewusst ist.
Er aber rechne den Tag, an dem ihn Camerarius' wunderbares Schreiben erreicht habe, unter die glücklichsten seines Lebens. Wie könnte er da die Wohltat vergessen und sich nur arm und kleinlich freuen? Wie Städte einige Festtage begingen, um an große Erfolge zu erinnern, und sie jährlich feierten, so werde er selbst jedes Jahr immer wieder diesen Tag feiern und den Brief wie das kostbarste Kleinod bewachen und jedem, der ihm begegne, zeigen, da er keinen habe, der knapper oder schöner sei.
Manche Liebhaber von Altertümern stellten alte Münzen oder Becher oder verstümmelte Statuen in ihre Schatzkammern und präsentierten sie stolz den anderen; manche Reiche frohlockten über indische Steine oder Perlen; auf dieselbe Weise werde er selbst jene Kostbarkeit und ihren Anhang (ein Gedicht auf die Geburt Jesu, s. Anm.), der von göttlicher Inspiration zeuge, aufbewahren und voller Freude allen zeigen.
Während er Camerarius' Schrift gelesen habe, habe ihn mit einem Mal die Kraft und Gewalt seines Stils überfallen, und er habe zuerst nicht gewagt zu antworten, wenngleich es unschicklich gewesen wäre, zu schweigen, und er erröte nun, da er nicht mit einer ebenbürtigen Schrift antworten könne. Dennoch habe er es vorgezogen, seine Unbildung zu bekennen.
So habe er den Brief nun in die Länge gezogen und Camerarius auf diese Weise verhöhnt, vielleicht notwendigerweise; er selbst sei entschuldbar, Camerarius aber zu tadeln, der nun ein selbstverschuldetes Übel in der Hand habe. Solches geschehe nämlich, wenn man Geschwätzige herausfordere.
(Alexander Hubert)
Anmerkungen
- Am 13.3.1555 hatte Camerarius Turnèbe das erste Mal angeschrieben. Bei dem vorliegenden Brief handelt es sich um die Antwort Turnèbes darauf.
- "jene Kostbarkeit und ihren Anhang": In ebendiesem Brief schreibt Camerarius, er sende Turnèbe anbei einige eigene Verse.