Schwendi an Camerarius, 20.11.1566
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 1397 |
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Zitation | Schwendi an Camerarius, 20.11.1566, bearbeitet von Moritz Stock (26.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1397 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Onosander, Strategikos, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. b7r-c1r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Reusner 1599, S. 114-115 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Lazarus von Schwendi |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1566/11/10 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Kaschau |
Zielort | Leipzig |
Gedicht? | nein |
Incipit | Non ita pridem libellus Onosandri |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Onosander, Strategikos, 1595 |
Kurzbeschreibung | Dank für Camerarius‘ Onosander-Übersetzung; der Text habe nichts an Aktualität eingebüßt. Klage über die moralische Depravation. Befürchtungen zur gegenwärtigen Lage im Krieg gegen die Türken. Übersendung eines Geschenks an Camerarius. |
Anlass | |
Register | Türkenkriege/Türkengefahr; Politische Neuigkeiten; Geschenksendung |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MS |
Gegengelesen von | Benutzer:VG; Benutzer:US |
Datumsstempel | 26.04.2023 |
Werksigle | OCEp 1397 |
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Zitation | Schwendi an Camerarius, 20.11.1566, bearbeitet von Moritz Stock (26.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1397 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Onosander, Strategikos, 1595 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. b7r-c1r |
Sonstige Editionen | Reusner 1599, S. 114-115 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Lazarus von Schwendi |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1566/11/10 |
Datum gesichert? | nein |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Kaschau |
Zielort | Leipzig |
Gedicht? | nein |
Incipit | Non ita pridem libellus Onosandri |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Onosander, Strategikos, 1595 |
Kurzbeschreibung | Dank für Camerarius‘ Onosander-Übersetzung; der Text habe nichts an Aktualität eingebüßt. Klage über die moralische Depravation. Befürchtungen zur gegenwärtigen Lage im Krieg gegen die Türken. Übersendung eines Geschenks an Camerarius. |
Register | Türkenkriege/Türkengefahr; Politische Neuigkeiten; Geschenksendung |
Datumsstempel | 26.04.2023 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
Camerarius' Onosander-Übersetzung sei Schwendi vor kurzem von (Johannes) Crato übergeben worden (s. Anm.). Er habe sie dankbar angenommen und gelesen. Obwohl sich Zeiten, Verfassungen, Religionen, Menschen und Sitten änderten, blieben Anfänge, Ursachen, Entwicklungen und Neigungen scheinbar immer die gleichen. Das sei Beweis für die providentia divina. Auch der Inhalt des Buches sei in diesen verwirrten Zeiten kaum anders darzustellen.
Wichtigste Aufgabe des Menschen sei es, sich den Gesetzen und der Ordnung der ewigen, göttlichen Weisheit anzupassen und in seinem Handeln zu folgen. Dafür bedürfe es zweifellos der Gnade Gottes. In der heutigen Zeit sei die Lage besonders schlecht, da im Staat kranke und moralische Verderbtheit herrsche. Das Wohl des Staates werde im Krieg nicht mehr berücksichtigt. Auch Fürsten fielen, selbst wenn sie eigentlich die rechte Absicht hätten, auf inkompetente Ratgeber herein. Die richtige Absicht und die Tugend des Fürsten allein reichten in so großer Gefahr nicht aus.
Schwendi fürchtet, dass sie der Macht und Geschlossenheit des Feindes unterlegen sind und sich nicht bemühen, ihre Schwäche durch Ordnung und Fleiß zu kompensieren. Das sei die Ursache des unglücklichen und bisweilen beklagenswerten Ausgangs ihrer Kriege. Auf Verbesserung könne er nicht hoffen, wenn die Feinde ihr Wachstum nicht selbst durch innere und äußere Konflikte beendeten. Es sei wünschenswert, dass dies unter dem neuen türkischen Herrscher (Selim II. (Osmanisches Reich)), der wie man höre, schwächer als seine Vorgänger sei, beginnen werde. Er habe länger als gedacht, bei diesem Thema verweilt.
Er sende ein honorarium (wohl ein Ehrengeschenk), das Camerarius gutheißen möge.
Lebewohl.
(Moritz Stock)
Anmerkungen
Zur Übersendung des Onosander an den im Türkenkrieg befindlichen Schwendi vgl. den Brief Johannes Cratos an Camerarius aus Wien vom 16.11.1566 (Erlangen, UB, Trew, Crato Nr. 265): Allatae enim a Godefrido nostro literae mihi sunt quibus significat D. Swendium Kl. IXbris Onosandrum tuum accepisse et cum quadam voluptate perlegisse. Vgl. www.aerztebriefe.de/id/00049552.
Das Autograph des Briefes wurde, wie Joachim II. und Philipp Camerarius in der Widmung des Drucks schreiben, mitsamt anderen Schriftstücken Schwendis bei den Camerariii aufbewahrt (Bl. a6r).