Camerarius an Stiebar, 19.09.1535

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 1530September 1535 JL
Camerarius an Stiebar, 05.03.15355 März 1535 JL
Camerarius an Stiebar, 03.11.15263 November 1534 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 19.09.153519 September 1535 JL
 Briefdatum
Camerarius an Stiebar, 24.09.153524 September 1535 JL
Camerarius an Stiebar, 16.10.153516 Oktober 1535 JL
Camerarius an Stiebar, 19.01.153619 Januar 1536 JL
Werksigle OCEp 1003
Zitation Camerarius an Stiebar, 19.09.1535, bearbeitet von Manuel Huth (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1003
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 139-140
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1535/09/19
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 13. Cal. Octob.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Tübingen
Zielort Würzburg
Gedicht? nein
Incipit Attulit mihi a te nuper nescio quis
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Biographisches (Reise); Politische Neuigkeiten
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen letzter Absatz: Aufschub für was?

VG, 12.7.22: Hinweis auf Luther bei "Martin" gelöscht (wg. Hinweis von ToWo): ein Kontakt von St. zu Luther sei nicht bekannt. Welcher Martin ist es dann? Im Umfeld von St. gab es Martin von Wiesenthau. Martin Stiebar ist wahrscheinlich zu jung, um gemeint zu sein.

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:HIWI4; Benutzer:JS; Benutzer:VG
Datumsstempel 29.06.2023
Werksigle OCEp 1003
Zitation Camerarius an Stiebar, 19.09.1535, bearbeitet von Manuel Huth (29.06.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_1003
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1595
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 139-140
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Daniel Stiebar von Rabeneck
Datum 1535/09/19
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum 13. Cal. Octob.
Sprache Latein
Entstehungsort Tübingen
Zielort Würzburg
Gedicht? nein
Incipit Attulit mihi a te nuper nescio quis
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Biographisches (Reise); Politische Neuigkeiten
Datumsstempel 29.06.2023


Entstehungsort ermittelt (geht aus dem Text hervor); Zielort mutmaßlich.

Regest

Neulich habe ihm irgendjemand den Brief Stiebars überbracht – genauer gesagt habe dieser Mann das Schreiben nicht selbst übergeben, sondern mit einem Diener (puer) geschickt. Camerarius habe dieses Antwortschreiben nach Nürnberg geschickt, um es dort von Johann Mylius an Stiebar weiterleiten zu lassen.

Endlich sei er in Tübingen angekommen. Auf der achttägigen Reise habe er viele Schwierigkeiten überwinden müssen. Und auch hier in Tübingen gebe es einige Widrigkeiten, aber da sie alle erträglich seien, müsse er Stiebar nicht seine Klagen "entgegenkrächzen" (occinere). Sorgen bereitete ihm, dass der Besitz der Familie noch verpackt sei. Ansonsten sorge er sich um die Situation des Staates – allerdings in geringerem Maße, denn was nütze das schon? Aber er tue, was er könne, und mehr, als er müsse. Deshalb beruhige ihn das Bewusstsein, dass er seine Pflichten treu und zuverlässig erfülle. Den Ausgang überlasse er Gott. Der Herzog (Ulrich von Württemberg) scheine sehr gütig und ein Förderer der Frömmigkeit und der schönen Künste zu sein, auch wenn er sich anscheinend selbst nicht mit ihnen beschäftigt habe.

Auch Camerarius bereite es, wie Stiebar, Verdruss, dass sie nun eine größere Distanz trenne. Aber sie wollten diesen Umstand durch fleißiges Gedenken (vermutlich ist die Aufrechterhaltung des Briefwechsels gemeint) lindern. Grüße an Moritz von Hutten. Es gebe keinen Grund, dass sich Stiebar über das Erratum wundere. Camerarius habe nicht gewollt, dass seine Gedanken verloren gingen und dafür auf seine Art gesorgt, nachdem er sich so intensiv und lange wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt hatte, dass er glaubte, einen gewissen Fortschritt gemacht zu haben.

Philipp (Melanchthon) sei zwar zum König von Frankreich gerufen worden, habe aber von Kurfürst (Johann Friedrich I. von Sachsen) keine Erlaubnis erhalten. Auch andere betrübliche Ereignisse behinderten diesen redlichen Mann. Camerarius wage nicht über sie zu schreiben, zumal man nie sicher sein könne, was mit einem Brief geschehe; und es gebe geheime Dinge, deren Veröffentlichung untragbar wäre.

(Thomas) Morus solle in England hingerichtet worden sein. Stiebar möge Martin (Martin von Wiesenthau?) für ihn um einen Aufschub bitten, damit Camerarius seiner Bitte besser nachkommen könne. Zurzeit sei er mit Aufgaben beschäftigt, die er zwar freiwillig auf sich genommen habe, aber keineswegs vernachlässigen dürfe.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • Zur Einladung des französischen Königs vgl. MBW, Nr. 1579 und 1612.

Literatur und weiterführende Links