Camerarius an Hier. Wolf, 09.06.1563
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0833 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 09.06.1563, bearbeitet von Manuel Huth (12.01.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0833 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 479-481 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 241 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1563/06/09 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 5. Id. Iunii |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | His diebus accepi litteras tuas ἐνοχλούσης |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Biographisches (Krankheit); Biographisches (Buchbesitz) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | Welcher Georg gemeint? |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 12.01.2022 |
Werksigle | OCEp 0833 |
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Zitation | Camerarius an Hier. Wolf, 09.06.1563, bearbeitet von Manuel Huth (12.01.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0833 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 479-481 |
Sonstige Editionen | Zäh 2013, Nr. 241 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Hieronymus Wolf |
Datum | 1563/06/09 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | 5. Id. Iunii |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Augsburg |
Gedicht? | nein |
Incipit | His diebus accepi litteras tuas ἐνοχλούσης |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Biographisches (Krankheit); Biographisches (Buchbesitz) |
Datumsstempel | 12.01.2022 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
Camerarius habe in diesen Tagen den Brief Wolfs erhalten, als ihn eine Verstopfung der Nieren plagte (s. Anm.). Zusätzlich belastet habe ihn, dass, wie er feststellen musste, sein Antwortbrief auf die Schreiben von Wolf und (Laurentius) Tuppius sowie der Brief Georgs an Tuppius nicht zugestellt wurden. Camerarius habe darin viel über andere Leute geschrieben und gezeigt, dass Tuppius (an der Universität (Leipzig) gleichsam nach Unmöglichem zu streben scheine (s. Anm.). Und Camerarius glaube nicht, dass er, von einer Empfehlung abgesehen, in dieser Angelegenheit weiterhelfen könne. Diese Empfehlung habe nur wenig oder vielmehr kein Gewicht, denn auch wenn Empfehlungen von den berühmtesten Leuten ausgesprochen würden, erinnere man sich doch nicht (lange) daran. Hier gebe es so viele Dozenten, dass man anscheinend eher Dozenten entlassen müsse, als neue hinzuzuholen. Wolf möge trotzdem Grüße an Tuppius ausrichten.
Camerarius habe diesen Brief jemandem übergeben, der sagte, er hätte in einer Apotheke in Leipzig gearbeitet und breche nun (nach Augsburg) auf. Wenn der Brief also nicht ankomme, sei das bedauerlich, liege aber nicht an der Nachlässigkeit des Camerarius.
Bezüglich dessen, was Wolf über die Erneuerung der Universität (Leipzig) und die (Augsburger) Stipendiaten schreibe (s. Anm.): Camerarius habe die Universität niemals in den ganzen 20 Jahren, die er hier lebe, darniederliegen sehen, auch wenn sie nicht immer so viele Studenten hatte. Den Augsburger Stipendiaten, wie auch allen anderen, werde man immer die Möglichkeit geben können, gemeinsam im Collegium Paulinum zu essen, vorausgesetzt, sie seien rechtzeitig da. Denn der Raum, in dem man die Menge der Studenten nähre, sei schon voller Tische. Aber wie Wolf wisse, gebe es häufig große personelle Fluktuationen an den Universitäten. Auch wenn die Augsburger bereits einen Freund an der Leipziger Universität hätten, werde auch Camerarius ihnen ggf. gerne weiterhelfen. Hier in der Gegend gebe es gewaltige Überschwemmungen und auch jetzt gebe es noch häufige Regenfälle. Die Rüstungen des dänischen Königs gingen voran (bezieht sich auf den bevorstehenden Dreikronenkrieg).
Neulich (s. den Brief vom 11.5.1563 habe Camerarius geschrieben, er wolle die Erläuterung Theons (in "Τὰ κατὰ τὸ μαθηματικὸν χρήσιμα εἰς τὴν Πλάτωνος ἀνάγνωσιν" = "Das an mathematischem Wissen für die Lektüre Platons Nützliche") zu der Stelle über die schicksalhaften Zeiten von Reichen im achten Buch der "Politeia" Platons kennenlernen, die von Aristoteles in Buch 5 der "Politik" kommentiert wird (s. Anm.). Dieses Buch befinde sich seines Wissens nach in der Bibliothek Johann Jakob (Fuggers). Camerarius habe damals gebeten, diese Stelle abschreiben zu lassen, was Wolf ohne Schwierigkeiten bewerkstelligen könne. Camerarius pflege seine Freunde nicht um etwas zu bitten, was ihnen zur Last fallen könne. Wolf möge soviel unternehmen, wie ihm problemlos möglich sei.
Camerarius habe ein französisches Edikt in lateinischer Übersetzung beigefügt (vermutlich das Edikt von Amboise). Aber Gerüchte ließen fürchten, sie würden bald anderes lesen.
Grüße an (Johann Baptist) Haintzel.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- "(…) als ihn eine Verstopfung der Nieren plagte“: Im Brief vom Camerarius an Hier. Wolf, 24.11.1562 als Nierensteine beschrieben.
- "Camerarius habe (..) gezeigt, dass Tuppius (an der Universität Leipzig) gleichsam nach Unmöglichem zu streben scheine": Tuppius hatte sich, wie aus dem Schreiben des Camerarius vom 11.05.1563 hervorgeht, an der Universität Leipzig auf eine freie Stelle beworben.
- "Bezüglich dessen, was Wolf über eine Erneuerung (…)“: Vgl. den Brief vom 22.05.1563, in dem Wolf schreibt, der Augsburger Stadtrat habe entschlossen, seine Stipendiaten an die Leipziger Universität zu schicken, da er von ihrer Erneuerung gehört habe.
- "Neulich (…) habe Camerarius geschrieben, er wolle die Erläuterung Theons (…) zu der Stelle (…)“: Bei der erwähnten Stelle handelt es sich um: Platon, Politeia, 546 bzw. Aristoteles Politik 1316a (vgl. Camerarius' Brief vom Camerarius an Hier. Wolf, 11.05.1563). Wolf antwortet auf diese erneute Nachfrage am 13.06.1563: Sed si mihi non credis, Tuppio crede μαθηματικωτέρῷ ὄντι, ἄνθρακες ὁ θησαυρὸς. Nihil Platonicum explicat, sed habet vulgaria et arithmeticae et astronomiae praecepta vel pueris nota. alioqui (pauca enim sunt) Tuppius sua manu describere non recusasset. Am 15.07.1563 schreibt er außerdem: Τὰ τοῦ Θέωνος, vel iurato vel iniurato mihi credas velim, vnaqúe D. Tuppio, ἄνθρακας εἶναι, καὶ μηδοτιοῦν πρὸς ἔπος μᾶλλον δὲ τὴν ἐπιθυμίαν σου. Legi libellum ante annos complures, et reuolui tuis literis acceptis. Tuppius descripsisset, si fuisset operaeprecium. Camerarius fragt 1563 auch Sophianus nach seiner Meinung zu der Platon-Stelle (vgl. Camerarius an Sophianus, 1563 a)
Literatur und weiterführende Links
- Hartig 1917, S. 11.