Camerarius an Carinus, 15XX
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||
kein passender Brief gefunden |
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Werksigle | OCEp 0802 |
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Zitation | Camerarius an Carinus, 15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (12.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0802 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 441-443 |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Ludwig Carinus |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; Terminus post quem: Tod Wilhelm Nesens; Terminus ante quem: Druckdatum der Briefsammlung |
Unscharfes Datum Beginn | 1524/07/06 |
Unscharfes Datum Ende | 1568 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Verum igitur illud est, quod, ut opinor |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Medizin; Biographisches (Krankheit) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Notizen | VG, 25.8.22: Der erwähnte Limburg könnte Erasmus Schenk von Limpurg sein. 1541 wurde er Bischof von Straßburg. Die Formulierung im Brief passt zu einem jungen Studenten eher als zu einem Bischof, so dass der Brief mutmaßlich vor 1541 verfasst ist. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:JS |
Gegengelesen von | Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 12.04.2023 |
Werksigle | OCEp 0802 |
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Zitation | Camerarius an Carinus, 15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Jochen Schultheiß (12.04.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0802 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | S. 441-443 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Ludwig Carinus |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; Terminus post quem: Tod Wilhelm Nesens; Terminus ante quem: Druckdatum der Briefsammlung |
Unscharfes Datum Beginn | 1524/07/06 |
Unscharfes Datum Ende | 1568 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | o.O. |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Verum igitur illud est, quod, ut opinor |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Medizin; Biographisches (Krankheit) |
Datumsstempel | 12.04.2023 |
Regest
Camerarius beginnt mit einer Entschuldigung für die verzögerte Antwort. Zumindest in Hinblick auf den Willen wolle er nicht träge erscheinen. Durch eine Krankheit, die ihn nach dem letzten Besuch des Carinus beschlichen habe, sei er nicht nur von dieser Pflicht, sondern auch von anderen abgehalten worden. An dem letzten Brief von Carinus habe Camerarius besonders gefallen, wie Carinus zeige, dass er Camerarius' Zuneigung zu ihm erkannt habe. Nachdem Camerarius vielfach wechselseitige Freundschaftsbekundungen thematisiert hat, nennt er als einzigen betrüblichen Punkt an Carinus' Brief die Erwähnung von Wilhelm Nesen. Auch wenn die beiden erst vor Kurzem in ihren Gesprächen seiner gedacht hätten, rufe sein schrecklicher Tod (miserabilis interitus) bei Camerarius Bitterkeit hervor.
Camerarius zeigt sich dankbar dafür, dass Carinus seine medizinischen Schriften (oder: seine Heilmittel - im Sinne von Korrekturvorschlägen? Zu den möglichen Deutungen von nostra medica siehe unten über die "Datierung") durch sein Urteil ehre. Er wünsche sich, dass diejenigen, die gegenwärtig in dieser Gattung Bücher verfassten, gründlicher arbeiteten. Hierüber wolle er aber nicht mehr sagen. Er schrecke mit gutem Grund von Übersetzungen dieser Art zurück. Gleichwohl missbillige er sie nicht, zumal dann nicht, wenn jemand zu den wenigen gehöre, die sich darauf verstehen. Bei ihm aber löse die Übersetzung Widerwillen aus und bringe ihm wenig Genuss. Ein Nutzen (utilitas), der alles aufwöge, könne nur durch Perfektion erreicht werden. In diesen Tagen sei er gerade krank und arbeite ein Werk dieser Art aus, das Carinus zugesandt werden solle. Carinus wolle schon wissen, was es sei. Das möchte ihm Camerarius noch nicht verraten, damit er das Werk unverfälscht und ohne Voreingenommenheit empfange.
Was Carinus von Limburg (unbekannt) zu berichten habe, bestärke die positiven Erwartungen, die Camerarius hege. Erst neulich habe er von dessen Neigung zur Tugend und den schönen Künsten erfahren. Er werde durch ihre Förderung den Klang seines Namens mehren.
Camerarius wünscht Carinus weiterhin gutes Gelingen bei seinem Einsatz für die Bildung. Abschließend erinnert er Carinus, dass dieser seinen Besuch angekündigt habe. Bis dahin soll er nicht davon ablassen zu schreiben.
(Jochen Schultheiß)
Datierung
Unklar ist die Bedeutung von Nostra medica (S. 442 oben). Man kann sich scripta ergänzt denken. Dann wäre hier an Camerarius' "De Theriacis et Mithridateis Commentariolus" zu denken, der die Übersetzungen einiger Rezepte sowie des "Libellus ad Pamphilianum de Theriaca" enthielt, der 1536 als Teil der "Opera omnium utilissima" nachgedruckt wurde. Allerdings könnte an dieser Stelle Camerarius auch bildhaft reden und Korrekturvorschläge meinen, die gewissermaßen Heilmittel für den Text darstellen. Medica als substantiviertes Adjektiv im Neutrum Plural ist in der Bedeutung von "Heilmittel" in der antiken Literatur durchaus belegt. Die Erwähnung Limburgs rückt den Brief in die Nähe des Schreibens von Camerarius an Carinus vom 01.01.1535, wo dieser ebenfalls als hoffnungsvoller Schüler des Camerarius dargestellt wird. Bei Brändly 1960, 59 wird der Brief in die Nähe des Todes Nesens gerückt, d.h. in die Jahre 1524-1526.