Lotichius an Camerarius, 21.06.1558
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 0411 |
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Zitation | Lotichius an Camerarius, 21.06.1558, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (29.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0411 |
Besitzende Institution | Hamburg, SuUB |
Signatur, Blatt/Seite | Sup. ep. 4° 19, 15 |
Ausreifungsgrad | Abschrift |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. P r/v |
Zweitdruck in | Lotichius, Opera, 1586 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 269-271 |
Sonstige Editionen | Burman 1754, S. 19-20 |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Petrus Lotichius Secundus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1558/06/21 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Würzburg |
Zielort | Leipzig |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum Wuircepurgum venissem |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Balneologie / Thermenbesuch |
Handschrift | nicht gesehen |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | bin nicht sicher, ob ich die Ereignisse in Heidelberg richtig verstanden habe
US 300918: klingt plausibel, ins Detail kann ich jetzt auch nicht gehen, daher validiert VG, 8.9.22: Zur Reform der Uni HD verweist Zon auf Hautz, Geschichte der Universität Heidelberg, II, S. 5-22: https://books.google.de/books?id=KEFcAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false . Demnach wurde Ende 1557 Georg Johann I. (Pfalz-Veldenz) als Rektor Magnificus eingesetzt. Im Juni 1558 war die Unversitätsreform noch in vollem Gange, im Dezember wurde sie abgeschlossen. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:US; Benutzer:MH |
Gegengelesen von | Benutzer:HIWI4; Benutzer:US; Benutzer:VG |
Datumsstempel | 29.03.2023 |
Werksigle | OCEp 0411 |
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Zitation | Lotichius an Camerarius, 21.06.1558, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (29.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0411 |
Besitzende Institution | Hamburg, SuUB |
Signatur, Blatt/Seite | Sup. ep. 4° 19, 15 |
Ausreifungsgrad | Abschrift |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. P r/v |
Zweitdruck in | Lotichius, Opera, 1586 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 269-271 |
Sonstige Editionen | Burman 1754, S. 19-20 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Petrus Lotichius Secundus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1558/06/21 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Würzburg |
Zielort | Leipzig |
Gedicht? | nein |
Incipit | Cum Wuircepurgum venissem |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Balneologie / Thermenbesuch |
Datumsstempel | 29.03.2023 |
Zielort mutmaßlich.
Regest
Als Lotichius nach seiner Ankunft in Würzburg auf einen Boten stieß, der (nach Leipzig?) reiste, habe er es nicht unterlassen können, einen kurzen Brief zu senden und damit zu zeigen, dass er an Camerarius denke.
Über die Situation des Camerarius habe ihn Tilmann (Heshusen) informiert, der vom Herrn praeceptor (sc. Philipp Melanchthon) (nach Heidelberg) geschickt worden sei, um die Kirche zu reformieren. Aber es gebe nicht nur keine Kirchenreform, sondern sogar eine solche, dass sie die Erwartungen enttäusche, die sie auf eine Reformation der (Heidelberger) Universität gesetzt hätten. Deshalb müssten nun viele Gelehrte hungern, wenn sie sich nicht einen anderen Posten suchten. Die großen Geldsummen, die man überallher zusammenkratze, seien vor allem für diejenigen eine Beute, die – obwohl sie wegen ihres Rufes als Wissenschaftler von den Fürsten geschätzt würden und sich (einst tatsächlich) den Wissenschaften gewidmet hätten – die Studien der schönen Künste nun nicht nur vernachlässigten, sondern geradezu behinderten und geringschätzten. Lotichius' Fürst (Ottheinrich von der Pfalz) kuriere sich noch in den Thermen. Alles gerate durcheinander und der Fürst wisse überhaupt nichts davon. Dem Griechischprofessor Jakob Micyllus sei noch niemand nachgefolgt. Folgende Personen seien für die Berufung im Gespräch gewesen: Der Doctor utriusque iuris Unbekannt (Horstanus), (Sebastian) Castellio, der zur Zeit in Basel lebe, und ein anderer Franzose (Unbekannt), der in Straßburg Medizin praktiziere. (Wohl ironisch:) Weil sie alle gelehrt seien und für ihre Bildung geachtet würden, hätten sie bisher nichts erreicht. Über die sonstigen Vorgänge (in Heidelberg) habe man sicher schon bei ihnen (in Leipzig?) gerüchteweise erfahren.
Lotichius habe diesen Brief bei Erasmus Neustetter geschrieben, seinem Patron und Gastgeber. Bitte um Entschuldigung für den eilig verfassten Brief. Gott möge Camerarius, seine Gattin und seine Familie behüten. Lebewohl.
(Manuel Huth)
Anmerkungen
- Tilmann (Heshusen) (...), der vom praeceptor (nach Heidelberg) geschickt worden sei": Am 01.05.1558 wurde Heshusen zum Pfarrer an Heiliggeist, zum Generalsuperintendenten der Kurpfalz und Professor der Theologie in Heidelberg ernannt (vgl. https://rhein-neckar-wiki.de/1558).
Literatur und weiterführende Links
- August Heimpel: Quellen und Verzeichnisse zum Leben und zu den Werken von Petrus Lotichius Secundus. 13. Fortsetzung: Briefwechsel [2. Teil], in: Unsere Heimat [Schlüchtern] 22 (1930), 189-191, hier 189 (Katalogisat, Kurzregest)
- Charles Schmidt: Michael Schütz genannt Toxites. Leben eines Humanisten und Arztes im 16. Jahrhundert, Straßburg 1888, 89 (zu dem genannten frz. Arzt)
- http://www.aerztebriefe.de/id/00012275
- Zon 1983, S. 332-333; 354, Anm. 38