Lotichius an Camerarius, 21.06.1558

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
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Camerarius an Lotichius, Ende 1557 (?)1557 JL
Lotichius an Camerarius, 25.12.155625 Dezember 1556 JL
 Briefdatum
Lotichius an Camerarius, 21.06.155821 Juni 1558 JL

kein passender Brief gefunden

Werksigle OCEp 0411
Zitation Lotichius an Camerarius, 21.06.1558, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (29.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0411
Besitzende Institution Hamburg, SuUB
Signatur, Blatt/Seite Sup. ep. 4° 19, 15
Ausreifungsgrad Abschrift
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. P r/v
Zweitdruck in Lotichius, Opera, 1586
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 269-271
Sonstige Editionen Burman 1754, S. 19-20
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Petrus Lotichius Secundus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1558/06/21
Datum gesichert? ja
Bemerkungen zum Datum
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort Würzburg
Zielort Leipzig
Gedicht? nein
Incipit Cum Wuircepurgum venissem
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Balneologie / Thermenbesuch
Handschrift nicht gesehen
Bearbeitungsstand validiert
Notizen bin nicht sicher, ob ich die Ereignisse in Heidelberg richtig verstanden habe

US 300918: klingt plausibel, ins Detail kann ich jetzt auch nicht gehen, daher validiert

VG, 8.9.22: Zur Reform der Uni HD verweist Zon auf Hautz, Geschichte der Universität Heidelberg, II, S. 5-22: https://books.google.de/books?id=KEFcAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false . Demnach wurde Ende 1557 Georg Johann I. (Pfalz-Veldenz) als Rektor Magnificus eingesetzt. Im Juni 1558 war die Unversitätsreform noch in vollem Gange, im Dezember wurde sie abgeschlossen.

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:US; Benutzer:MH
Gegengelesen von Benutzer:HIWI4; Benutzer:US; Benutzer:VG
Datumsstempel 29.03.2023
Werksigle OCEp 0411
Zitation Lotichius an Camerarius, 21.06.1558, bearbeitet von Ulrich Schlegelmilch und Manuel Huth (29.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0411
Besitzende Institution Hamburg, SuUB
Signatur, Blatt/Seite Sup. ep. 4° 19, 15
Ausreifungsgrad Abschrift
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. P r/v
Zweitdruck in Lotichius, Opera, 1586
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 269-271
Sonstige Editionen Burman 1754, S. 19-20
Fremdbrief? nein
Absender Petrus Lotichius Secundus
Empfänger Joachim Camerarius I.
Datum 1558/06/21
Datum gesichert? ja
Sprache Latein
Entstehungsort Würzburg
Zielort Leipzig
Gedicht? nein
Incipit Cum Wuircepurgum venissem
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Balneologie / Thermenbesuch
Datumsstempel 29.03.2023


Zielort mutmaßlich.

Regest

Als Lotichius nach seiner Ankunft in Würzburg auf einen Boten stieß, der (nach Leipzig?) reiste, habe er es nicht unterlassen können, einen kurzen Brief zu senden und damit zu zeigen, dass er an Camerarius denke.

Über die Situation des Camerarius habe ihn Tilmann (Heshusen) informiert, der vom Herrn praeceptor (sc. Philipp Melanchthon) (nach Heidelberg) geschickt worden sei, um die Kirche zu reformieren. Aber es gebe nicht nur keine Kirchenreform, sondern sogar eine solche, dass sie die Erwartungen enttäusche, die sie auf eine Reformation der (Heidelberger) Universität gesetzt hätten. Deshalb müssten nun viele Gelehrte hungern, wenn sie sich nicht einen anderen Posten suchten. Die großen Geldsummen, die man überallher zusammenkratze, seien vor allem für diejenigen eine Beute, die – obwohl sie wegen ihres Rufes als Wissenschaftler von den Fürsten geschätzt würden und sich (einst tatsächlich) den Wissenschaften gewidmet hätten – die Studien der schönen Künste nun nicht nur vernachlässigten, sondern geradezu behinderten und geringschätzten. Lotichius' Fürst (Ottheinrich von der Pfalz) kuriere sich noch in den Thermen. Alles gerate durcheinander und der Fürst wisse überhaupt nichts davon. Dem Griechischprofessor Jakob Micyllus sei noch niemand nachgefolgt. Folgende Personen seien für die Berufung im Gespräch gewesen: Der Doctor utriusque iuris Unbekannt (Horstanus), (Sebastian) Castellio, der zur Zeit in Basel lebe, und ein anderer Franzose (Unbekannt), der in Straßburg Medizin praktiziere. (Wohl ironisch:) Weil sie alle gelehrt seien und für ihre Bildung geachtet würden, hätten sie bisher nichts erreicht. Über die sonstigen Vorgänge (in Heidelberg) habe man sicher schon bei ihnen (in Leipzig?) gerüchteweise erfahren.

Lotichius habe diesen Brief bei Erasmus Neustetter geschrieben, seinem Patron und Gastgeber. Bitte um Entschuldigung für den eilig verfassten Brief. Gott möge Camerarius, seine Gattin und seine Familie behüten. Lebewohl.

(Manuel Huth)

Anmerkungen

  • Tilmann (Heshusen) (...), der vom praeceptor (nach Heidelberg) geschickt worden sei": Am 01.05.1558 wurde Heshusen zum Pfarrer an Heiliggeist, zum Generalsuperintendenten der Kurpfalz und Professor der Theologie in Heidelberg ernannt (vgl. https://rhein-neckar-wiki.de/1558).

Literatur und weiterführende Links

  • August Heimpel: Quellen und Verzeichnisse zum Leben und zu den Werken von Petrus Lotichius Secundus. 13. Fortsetzung: Briefwechsel [2. Teil], in: Unsere Heimat [Schlüchtern] 22 (1930), 189-191, hier 189 (Katalogisat, Kurzregest)
  • Charles Schmidt: Michael Schütz genannt Toxites. Leben eines Humanisten und Arztes im 16. Jahrhundert, Straßburg 1888, 89 (zu dem genannten frz. Arzt)
  • http://www.aerztebriefe.de/id/00012275
  • Zon 1983, S. 332-333; 354, Anm. 38