Kategorie: Briefwechsel-Johann Stigel

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Allgemein zum Briefwechsel

Der Briefwechsel mit Johann Stigel umfasst 25 Briefe. Viele der Schreiben handeln von Auseinandersetzungen mit den Gnesiolutheranern, insbesondere an der 1548 gegründeten Hohen Schule zu Jena, ab 1558 Universität Jena, an der sowohl Stigel als auch (von 1557 bis 1561) Matthias Flacius wirkten. Besonders relevant ist ferner die Tatsache, dass Camerarius Stigel seine noch ungedruckte Vita des verstorbenen Helius Eobanus Hessus schickte und ihn darum bat, etwas zu Hessus (und wohl auch zu Mutian) beizutragen. Stigel schickte ein Epitaph auf Mutian, das Camerarius in den Druck aufnahm. Viele der Briefe sind ohne Jahresangabe. Eine Datierung kann anhand des Inhalts oft nicht hinreichend genau bestimmt werden.

Zentrale Themen und Konstellationen

Philipp Melanchthon als Lehrer beider Briefpartner spielt eine wichtige Rolle, oft erhält er lobende Epitheta wie summus noster oder amicus noster. Auch Bartholomäus Amantius ist beiden bekannt, da ein Neffe von ihm mehrmals erwähnt wird. Die beiden Briefpartner, beides Dichter, schreiben viel über Dichtung; C. kommentiert auch St.s Gedichte. Auch Karrierepläne von Schülern werden diskutiert. Häufig werden Streitigkeiten angesprochen. Als Philippisten stehen C. und St. dabei auf der gleichen Seite und stellen sich als Opfer von Anfeindungen der Gnesiolutheraner dar. Dass gerade in diesem Briefwechsel so vieles unausgesprochen und verklausuliert bleibt, liegt sicher – neben dem flacianischen Streit – auch daran, dass beide unterschiedlichen Zweigen des Wettinischen Hauses dienten: C. ab 1541 den Albertinern (Moritz und August); St. den Ernestinern (Johann Friedrich dem Älteren und dem Mittleren). Moritz erlangte 1547 die Kurwürde von seinem Vetter Johann Friedrich I., den er im Schmalkaldischen Krieg besiegte. Seitdem wollten die ernestinischen Herrscher sie zurückerlangen.

Zusätzlich zu den hier erwähnten Personen pflegte St. einen umfangreichen Briefwechsel mit Justus Menius, Cyriacus Lindemann, Johannes Crato, Friedrich Myconius, Caspar Peucer u.a. Dies sind vorwiegend regionale Kontakte aus dem Raum des heutigen Thüringen sowie Wittenberg, zumeist aus dem Bereich der Wissenschaft.

Editionen, Literatur und weiterführende Links

Schneider 2002, S. 10-34
Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Camerarius, Epistolae familiares, 1583, S. 415-431

Überlieferung und statistische Übersicht

Die insgesamt 25 bilden sicherlich nur einen Ausschnitt des ursprünglich weit umfangreicheren Briefwechsels. Die folgenden statistischen Daten bilden daher nur einen Ausschnitt ab und dienen somit eher der Orientierung. Um sie aufzurufen, drücken Sie bitte unten auf "Semantic Drilldown".

  • Es sind 20 Briefe von Camerarius erhalten. Sie stammen hauptsächlich aus dem von den Söhnen des Camerarius gedruckten Briefband von 1583.
  • Es sind 5 Briefe an Camerarius erhalten. Sie stammen aus den früheren, von Camerarius gedruckten Briefeditionen.



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