Hessus an Camerarius, 07.04.1524
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0354 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 07.04.1524, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (15.05.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0354 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. B7r-B8v |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1524/04/07 |
Datum gesichert? | ja |
Bemerkungen zum Datum | |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Erfurt |
Zielort | Wittenberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Molestum vobis esse scribis nihil nos scribere |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | VG, 2.1.23: Die Angelegenheiten mit Jonas und Luther sind mir nicht vollständig verständlich. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 15.05.2023 |
Werksigle | OCEp 0354 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 07.04.1524, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (15.05.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0354 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. B7r-B8v |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1524/04/07 |
Datum gesichert? | ja |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Erfurt |
Zielort | Wittenberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Molestum vobis esse scribis nihil nos scribere |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Datumsstempel | 15.05.2023 |
Zielort über den Inhalt erschlossen
Regest
C. habe sich beschwert, dass H. ihm nichts geschrieben habe, weder über ungünstige noch über günstige Geschehnisse. H. aber sei nicht mehr derselbe, den C. noch kenne: damals sei ihm kein Sterblicher hinsichtlich der Pflege der Freundschaften und Künste gleichgekommen erst recht kein Wittenberger (nedum vobis semipaganis Vuittenbergensibus). Doch diese Zeiten seien vorbei und kehrten nie wieder. C. habe H. verlassen und dürfe sich daher nicht darüber beschweren, dass er selten schreibe. Capella (Sifridi) erdrücke H. mit der Last der Eloquenz und der Zahl der Briefe, gegen die H. sich nicht einmal den Mund aufzumachen traue. C. wüte mit Stürmen, gegen die die sancta maiestas Melanchthons nicht ankomme. (Wilhelm) Nesen lasse nichts von sich hören: C. möge ihn bitten, das pythagoreische Schweigen(?) zu brechen. Die Musen könnten auch nicht schweigen.
(Justus) Jonas sei vorbeigekommen, um sich beim König (Hessus) zu entschuldigen, der ihn wieder unbeschadet zurückgesandt habe. Was C. über die Sarmatischen Verse (s. Anm.) schreibe, sei für H. rätselhaft. C. möge sie ihm zusenden, damit er seine Blitze gegen die Polen schleudern könne. Denn im Vergleich zu diesen Halbriesen sei er Jupiter.
Jonas habe Versuche zurückgebracht, Luther zu überzeugen, dass H. über revocanda captiva (s. Anm.) nachdenke. Er sei entrüstet, wie die Menschen über ihn dachten. Deshalb bitte er C., wie er auch Jonas schon gebeten habe, seine Unschuld und seinen guten Ruf zu verteidigen. Über sein (Luthers?) frisch ediertes Büchlein (s. Anm.) freue sich H. sehr und hoffe, dass es bei der Wiederherstellung der humanistischen Studien helfe. Dank für die Grüße von Philipp (Melanchthon) aus dem letzten Brief. Lebewohl. C. möge öfter schreiben, auch wenn es nur Belanglosigkeiten gebe. Gruß an Capella, Nesen und Philipp sowie Johann Setzer. Empfehlung an Luther. Diesem hatte H. kürzlich geschrieben, um sich von einer falschen Verleumdung zu reinigen. Wiederum Lebewohl.
(Vinzenz Gottlieb)
Anmerkungen
- revocanda captiva: das bezieht sich möglicherweise auf die gefangene Kirche, über die H. 1523 ein Gedicht an Luther geschrieben hatte. Krause 1879, Bd. I, S. 379-380 vermutet, dass Hessus sich von den Erfurter Reformatoren abgewandt hat, nicht aber von den Wittenbergern. Gegenüber diesen suchte Hessus sich wohl mit diesem Brief zu rechtfertigen.
- „Sein frisch ediertes Büchlein“: wahrscheinlich Luther, De non contemnendis studiis, 1523.
- "über die Sarmatischen Verse": Es geht um ein Gedicht, in dem ein polnischer Dichter die Deutschen der Feigheit bezichtigt hatte. H. antwortete auf diese mit einer Polemik (Hessus, In poetam Sarmatam, 1523), und der damit Attackierte scheint wiederum reagiert zu haben (Krause 1879, Bd. II, S. 351-352).
Literatur und weiterführende Links
- Vredeveld 2016, S. 400.
- Krause 1879, Bd. I, S. 351-361, 379-380.