Hessus an Camerarius, 02.11.1534
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0111 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 02.11.1534, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (17.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0111 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. L5v-L7r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1534-11-02 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (postridie omnium sanctorum) |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Erfurt |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ignosce mi Ioachime, et da veniam non tam negligentiae meae |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Büchersendung; Briefe/Kondolenzschreiben |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | VG, 3.1.22: Onomastos und Puniceus sind unklar. |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 17.03.2023 |
Werksigle | OCEp 0111 |
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Zitation | Hessus an Camerarius, 02.11.1534, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (17.03.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0111 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. L5v-L7r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Helius Eobanus Hessus |
Empfänger | Joachim Camerarius I. |
Datum | 1534-11-02 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | ermitteltes Datum (postridie omnium sanctorum) |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Erfurt |
Zielort | Nürnberg |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ignosce mi Ioachime, et da veniam non tam negligentiae meae |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Büchersendung; Briefe/Kondolenzschreiben |
Datumsstempel | 17.03.2023 |
Zielort mutmaßlich
Regest
Entschuldigung für das lange Schweigen. Auf den letzten Brief des Camerarius hatte er mit einem eleganten Brief antworten und ihn über seinen Schmerz mit hinwegtrösten wollen. Das schien C. in Form eines Epicedions eingefordert zu haben. Aber der Bote sei schneller als erwartet abgereist und auch bei seiner Rückkehr nicht zu Hessus gekommen und unbemerkt noch einmal abgereist. Hessus habe vermutet, C. könne ihm das Schweigen übel genommen haben, und so habe er die Abfassung des Epicedions (auf Lazarus Spengler, s. Anm.) immer wieder auf den nächsten Tag verschoben. Er habe aber etwas in Philipps Auftrag über Philipp geschrieben und sende es mit in diesem Büchlein (s. Anm.). Darin werde wohl kein Vers übermäßig lang sein, aber es werden viele schlechte Verse darin sein, und sie würden dem Onomastos und vielen anderen, aber auch C.’ Puniceus sehr missfallen. Warum frage C. überhaupt nach diesem Manne? Um mit ihm zu lachen?
Unklare Andeutungen über Verleumdungen eines ungenannten Mannes (wohl Erasmus von Rotterdam). Ein solcher Nichtsnutz solle C. aber nicht von seinen schönen und nützlichen Beschäftigungen abhalten. Sie würden allen guten und gelehrten Männern gefallen. Deswegen spiele die Meinung dieses Aristarchos, Erythrus, Clitellarius keine Rolle. Man müsse ihn auslachen, weil man sonst Gefahr liefe, zu zürnen und Tragödien zu schreiben.
Es folgen sechs Verse (2 Hexameter, 2 Pentameter, 1 Distichon). Dabei wird auch der zuvor verstorbene (Lazarus) Spengler erwähnt. Er sei beiden ein guter Freund gewesen. Nun sei ihr Leid noch größer, da sie ja schon (Georg) Hoppel verloren hatten. Man müsse nun Gott bitten, ihnen Hieronymus Baumgartner d.Ä. möglichst lange zu bewahren, damit ihre Wissenschaften noch einen Patron hätten, denn es gäbe keinen gelehrteren und aufrichtigeren als ihn. Hessus wolle aber nicht vergessen, dass sie auch noch (Christoph) Coler, Magnus und Gauder hätten. C. möge sie alle grüßen, ebenso Johann Mylius und Wenzeslaus Nikodemus. Was denke C. über H.' Büchlein? C. möge ihm außerdem eine Brille für die Fernsicht schicken. C. möge wohlleben, und H.’ ineptiae verzeihen. Er könne nicht anders. Wie ergehe es Micalus? Er solle Hessus ja nicht für einen Papisten halten, nur weil er papistische Weine trinke. Wiederum Lebewohl.
(Vinzenz Gottlieb)
Anmerkungen
- "in diesem Büchlein": Es handelt sich wahrscheinlich um das Gedicht über den Sieg Philipps von Hessen bei der Rückeroberung Württembergs. Hessus hatte es im Auftrag Philipp Melanchthons geschrieben (vgl. OCEp 0110). Zur Versendung dieses Gedichtes vgl. auch www.aerztebriefe.de/id/00013060.
- "die Abfassung des Epicedions": Möglicherweise sind damit die im Brief enthaltenen Verse gemeint. Abgesehen davon ist ein solches Werk nicht bekannt. Von C. ist kein Epitaph auf Spengler vorhanden.
Literatur
- Heerwagen 1868, S. 19, Anm. 109 (Erwähnung)
- Krause 1879, Bd. II, S. 172, 187 (Erwähnung)
- Kunkler 1998, S. 153 (dort fälschlich auf den 12. November datiert)