Camerarius an Swawe, 18.01.1552
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||
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kein passender Brief gefunden |
Werksigle | OCEp 0011 |
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Zitation | Camerarius an Swawe, 18.01.1552, bearbeitet von Manuel Huth, Alexander Hubert und Vinzenz Gottlieb (12.05.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0011 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. D6r-D8r |
Zweitdruck in | |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Peter Swawe |
Datum | 1553/01/18 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | XV. Calend. Februarii (o.J.); Jahr nach Druckjahr ermittelt |
Unscharfes Datum Beginn | |
Unscharfes Datum Ende | |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Epistolas Eobani Hessi |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Narratio de Helio Eobano Hesso, 1553 |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | Edition |
Register | Briefe/Briefsammlung; Werkgenese; Editionskriterien; Briefe/Widmungsbriefe |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | unkorrigiert |
Notizen | [[Notizen::VG (Diskussion) 10:36, 12. Mai 2023 (CEST) Brief auf 1553 umbenennen?]] |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:HIWI; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | |
Datumsstempel | 12.05.2023 |
Werksigle | OCEp 0011 |
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Zitation | Camerarius an Swawe, 18.01.1552, bearbeitet von Manuel Huth, Alexander Hubert und Vinzenz Gottlieb (12.05.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0011 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, De Helio Eobano Hesso, 1553 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. D6r-D8r |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Peter Swawe |
Datum | 1553/01/18 |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | XV. Calend. Februarii (o.J.); Jahr nach Druckjahr ermittelt |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Nürnberg |
Zielort | o.O. |
Gedicht? | nein |
Incipit | Epistolas Eobani Hessi |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | ja |
Paratext zu | Camerarius, Narratio de Helio Eobano Hesso, 1553 |
Anlass | Edition |
Register | Briefe/Briefsammlung; Werkgenese; Editionskriterien; Briefe/Widmungsbriefe |
Datumsstempel | 12.05.2023 |
Regest
Swawe als Adressat
Da Camerarius ja nun beschlossen habe, Hessus' Briefe gemeinsam mit seiner Erzählung über deren Autor zu edieren, müsse er nun also auch etwas zu ihnen schreiben. Swawe erschien ihm dabei als der ideale Adressat dieser Erklärung, und sei sich sicher, Swawe wisse das zu schätzen. Camerarius schien, es wäre Swawe nicht unangenehm, ihre alte Verbundenheit aufzuwärmen und ihrer gemeinsamen Studien zu gedenken, nach denen Swawe es zu Camerarius' Freude ja zu viel gebracht habe und deretwegen er, wie Camerarius nicht bezweifle, auch heute noch die Wissenschaften hochhalte. Als er über diese zu einem anderen Zeitpunkt quasi Rechenschaft abgelegt habe, habe Camerarius auch klagen müssen; dies nun zu tun, erscheine ihm nicht mehr richtig. Da er sich aber Swawes Gewogenheit seiner selbst gegenüber sicher sei, wolle Camerarius nun diesen Brief an ihn adressieren, den er sicher positiv aufnehmen werde, auch wenn nur geringes Interesse für den Inhalt vorhanden wäre.
Editionsprinzipien 1
Wenn es auch unter Hessus' Briefen vielleicht manche gebe, die andere nicht in einem solchen Band ediert hätten, so habe Camerarius dennoch so Maß gehalten, so glaube er, dass der kluge Mensch keine Sorgfalt vermissen noch die Idee dieser Edition überhaupt missbilligen werde und seine Vorsicht loben werde. Denn er habe eine gewisse Auswahl getroffen und einige allzu vertraut verfasste Briefe als lässige Stücke (ignava nomina) eingefügt, wobei er sich frelich dessen bewusst gewesen sei, dass es besser sei, manches auszulassen, als durch seine Veröffentlichung dem Ruf des Mannes zu schaden. Einzelnes werde bei Hessus' hervorragendem Stand gewiss Vergebung finden. Denn nur wenn möglichst viel wortgetreu gedruckt werde, sei das zu erreichen, was Camerarius wolle: Dass die Briefe ein Abbild von Hessus' Charakter bilden, von seinen literarischen Verdiensten künden und diesen hervorragenden Menschen und Dichter feiern.
Hessus' Briefe als Spiegel seines Wesens
Hessus sei ein einfacher, unschuldiger, ruhiger Charakter gewesen, nicht aufgeregt und nicht übergenau, freundlich und umgänglich, und ebenso seien auch seine Briefe geschrieben, angenehm und erfreulich, und sicher in seinem Ausdruck habe Hessus seine Wortgewalt kaum zurückgehalten. Es sei wohl einige Jahre her, dass Swawe Hessus in Erfurt getroffen habe, dennoch sei Camerarius sicher, dass er sich an Hessus' Art erinnere. Und gewiss sei auch nach Camerarius' Meinung Gewissenhaftigkeit im Leben wichtig; doch eine gewisse Gelassenheit und Unbesorgtheit, wie sie Hessus zu eigen gewesen sei, scheine ihm ebenso lobenswert wie Geisteskraft und Gedankenschärfe und das entsprechende Handeln; besonders in diesem scholastischen Bereich, der sich durch Schlichtheit und Gutmütigkeit auszeichne. Die Bürger seien oft der Meinung, die Scholastiker brächten nicht viel Nutzen, weil sie die anderen Früchte, die sich aus der Gelehrsamkeit ergäben, nicht sähen. Doch genug davon und zurück zu den Briefen.
Editionsprinzipien 2
Er hoffe also, diese Ausgabe so gründlich besorgt zu haben, dass er niemandes Klugheit beleidige, viele erfreue, und niemandes Erwartungen enttäusche. Swawe, von dessen Meinung über Hessus er wisse, wie hoch sie sei, werde die Ausgabe genügen. Wenn sie von Hessus selbst nicht zurückgewiesen worden wäre, so sei Camerarius sich sicher, dass auch andere sie gut aufnehmen würden. Er hoffe, dass Swawes Urteil nach der Lektüre der Briefe, zu der er ihn nun entlasse, mit dem seinen übereinstimmen werde.
Briefe an sich selbst habe Camerarius ebenso ediert, sei es, um von seinen eigenen Bemühungen um die Wissenschaften und Literatur zu zeugen, sei es, um andere durch sein Beispiel zu ähnlichem Handeln aufzufordern, sei es, weil er der Meinung gewesen sei, der Band werde auch deren Hinzufügung noch verkraften. Doch das sollten andere entscheiden.
Wenn Swawe seinem Wohlwollen gegenüber Camerarius weiterhin in Briefen Ausdruck verleihen wolle, sei das seiner Weisheit und Tugend angemessen und werde nicht nur ihre alte Verbundenheit erneuern, sondern auch Camerarius' Dankbarkeit provozieren.
Lebwohl.
(Alexander Hubert)
Literatur und weiterführende Links
- Schlegelmilch 2017, 272 Anm.
Anmerkungen zur Datierung
Terminus ante quem ist der Druck der Hessus-Vita, die 1553 erschienen ist. Zu diesem Zeitpunkt war Peter Swawe bereits in Dänemakr verstorben. Es ist bisher nicht geklärt, ob die Todesnachricht Anfang 1553 schon zu Camerarius gelangt war. Es wird ja deutlich, dass schon länger kein Kontakt zwischen beiden erfolgt war. Aus dem Inhalt des Geleitbriefes ergibt sich, dass die Edition bereits fertig ist, was erst 1553 der Fall war (vgl. OCEp 0164). Für das Jahr 1553 spricht auch der explizit genannte Entstehungsort Nürnberg: Dort hielt C. sich vom Herbst 1552 bis April 1553 auf. Für den Januar 1552 ist dagegen sein Aufenthalt in Leipzig verbürgt.