Camerarius an Stigel, 06.1559?
Briefe mit demselben Datum | ||||||||||||||||||||||
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Werksigle | OCEp 0456 |
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Zitation | Camerarius an Stigel, 06.1559?, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (14.09.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0456 |
Besitzende Institution | |
Signatur, Blatt/Seite | |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. V1r-V2r |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 427-428 |
Sonstige Editionen | |
Wird erwähnt in | |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johann Stigel |
Datum | |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; ermitteltes Datum: vor dem 11.2.1562 (Tod Stigels) |
Unscharfes Datum Beginn | 1559-06 |
Unscharfes Datum Ende | 1562-02-11 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Jena |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ad tuarum litterarum initium venit in mentem mihi |
Link zur Handschrift | |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Paratext zu | |
Kurzbeschreibung | |
Anlass | |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Familie) |
Handschrift | unbekannt |
Bearbeitungsstand | validiert |
Notizen | [[Notizen::VG, 14.9.22: Zur Person Lotter vgl. Notizen der Seite Unbekannt (Lotter). Datum ergänzt, Brieftitel entsprechend verschoben.]] |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:MH; Benutzer:VG |
Gegengelesen von | Benutzer:US |
Datumsstempel | 14.09.2022 |
Werksigle | OCEp 0456 |
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Zitation | Camerarius an Stigel, 06.1559?, bearbeitet von Manuel Huth und Vinzenz Gottlieb (14.09.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0456 |
Ausreifungsgrad | Druck |
Erstdruck in | Camerarius, Epistolae doctorum, 1568 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. V1r-V2r |
Zweitdruck in | Camerarius, Epistolae familiares, 1583 |
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck | S. 427-428 |
Fremdbrief? | nein |
Absender | Joachim Camerarius I. |
Empfänger | Johann Stigel |
Datum gesichert? | nein |
Bemerkungen zum Datum | o.D.; ermitteltes Datum: vor dem 11.2.1562 (Tod Stigels) |
Unscharfes Datum Beginn | 1559-06 |
Unscharfes Datum Ende | 1562-02-11 |
Sprache | Latein |
Entstehungsort | Leipzig |
Zielort | Jena |
Gedicht? | nein |
Incipit | Ad tuarum litterarum initium venit in mentem mihi |
Regest vorhanden? | ja |
Paratext ? | nein |
Register | Briefe/Parallelüberlieferung; Biographisches (Familie) |
Datumsstempel | 14.09.2022 |
Entstehungs- und Zielort erschlossen
Inhaltsverzeichnis
Regest
Zum Anfang des letzten Briefes von Stigel kämen ihm folgende Verse des Euripides in den Sinn: "Manchmal ist es besser zu schweigen als zu reden, und manchmal ist es besser zu reden als zu schweigen" (Euripides, Orestes, 638 f.). Dementsprechend müsse man also die Zeiten (in diese beiden Kategorien) unterteilen. Wenn man aber jemanden nicht überreden könne, egal was man sage (nach Sophokles, Philoktet, 1393 f.) gemäß dem Neoptolemos des Sophokles, was könne man dann besseres tun als zu schweigen? Dasselbe wolle also auch Camerarius tun und den Mitmenschen gegenüber schweigen, alles Weitere aber Gott im Gebet anvertrauen und überlassen.
Der Brief (von Stigel?) sei zusammen mit einem anderen Brief des Camerarius verschickt und persönlich von Camerarius' Sohn (nicht identifiziert) an Stigels Schwager Lotter (unbekannt) übergeben worden (vgl. Camerarius an Baumgartner d.Ä., 30.05.1559). Lotter sei ausgerichtet worden, dass er, wenn er einen Brief (an Stigel?) zurückschreiben wolle, dieses Schreiben an Camerarius schicken solle. Aber das habe er nicht getan.
Camerarius teile den Schmerz Stigels (es geht wohl um ein krankes Familienmitglied; s.u.) nicht nur, weil er in Stigel einen wahren und zuverlässigen Freund sehe, sondern weil ihn selbst oft ähnliche Probleme beunruhigten – und zwar sowohl bereits zuvor als auch jetzt, da seine Frau (Anna) nun schon seit fast zehn Monaten erkrankt sei, auch wenn man bereits auf das Ende oder eine Linderung der Krankheit hoffe. Camerarius bete, dass dasselbe bei Stigel geschehe. Ansonsten könne er nichts tun. Sollte es aber doch etwas geben, könne Stigel mit seiner Unterstützung rechnen.
Stigel schreibe nichts Neues, wenn er über die Charakterlosigkeit eines gewissen Mannes (unbekannt) schreibe, dass er sich in viele fremde Angelegenheiten mische. Schon längst wisse Camerarius, dass dieser Mann ein Zungendrescher von der Art des Sisyphos sei. Camerarius meide daher den Umgang mit ihm. Er bleibe bei seiner Meinung und wolle mit diesem Mann (Matthias Flacius?) nichts zu tun haben.
Segenswunsch, Lebewohl und Grüße von der Familie.
(Manuel Huth)
Anmerkung
"Camerarius teile den Schmerz Stigels": Vielleicht ist Stigels zweite Frau Katharina Kirsten, die er am 7. Dezember 1556 heiratete, gemeint. Vgl. zu dieser Heirat: Schneider 2002, S. 25.
Anmerkungen zur Parallelüberlieferung
Die Ausgaben unterscheiden sich nur sehr geringfügig.
Anmerkungen zur Datierung
Der Brief ist vielleicht Mitte Juni 1559 geschrieben worden: Die Krankheit der Frau des Camerarius begann vor dem 25. August 1558, vgl. Camerarius im Brief vom 25. Januar (1559) an den Magister des Schönen Künste und Kanoniker am Würzburger Neumünster (Bayerische Staatsbibliothek München, clm 10368 Nr. 266): uxor autem iam mensem VI. decumbit laborans febre. Bis Mai 1559 war die Frau des Camerarius an Leib und Seele schwer krank (vgl. MBW, Nr. 8684 Anm.). Vor dem 25. Juni 1559 wären 10 Monate herum gewesen. Vgl. zur langwierigen Genesung von Anna Camerarius auch Camerarius an Baumgartner d.Ä., 26.06.1559.
(Torsten Woitkowitz)