Camerarius an Spengler, 1533

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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 Briefdatum
Camerarius an Spengler, 15331529 JL
 Briefdatum
Camerarius an Spengler, Dezember 153312 Dezember 1533 JL
Werksigle OCEp 0432
Zitation Camerarius an Spengler, 1533, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (02.10.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0432
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. R1r/v
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 171-173
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Lazarus Spengler
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum im Druck o.D.
Unscharfes Datum Beginn 1529
Unscharfes Datum Ende 1533
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Libellum quem mihi inspiciendum Georgius noster
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Türkenkriege/Türkengefahr
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand korrigiert
Notizen An die Person die Heerwagen 1868, 16 zur Datierung hinzugezogen hat (MH?): Ich finde dort nur den Bezug auf OCEp 0433. Zum vorliegenden Brief steht dort meines Erachtens nichts, sodass wir zum Datum hier leider gar nichts sagen können. HIWI

VG, 3.1.22: Auch ich bin skeptisch, was die Datierung angeht. Die Türkengefahr war wohl 1529 (1. Belagerung Wiens) am größten. Dieses Jahr war auch mit dem Speyerer Reichstag der Moment, in dem der Zwiespalt der Religionen vielleicht am größten war. Es gab aber auch 1532 nochmals eine große Türkengefahr. Da die Pest 1533, die Hoppel das Leben kostete, nicht erwähnt ist, entstand der Brief wahrscheinlich vor Juli 1533, denn danach war C. in Eschenau. Das fragliche Buch konnte ich noch nicht ermitteln: es muss sich wohl um einen Nürnberger Druck handeln (falls es dann gedruckt wurde). Da C. eine Vermutung des Autors hat, muss er die Person kennen: es gibt zwei Lutherdrucke zum Türkenthema: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11401377?page=,1 und https://digital.ub.uni-leipzig.de/mirador/index.php . Aber das passt inhaltlich nicht so richtig.

Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:HIWI
Gegengelesen von Benutzer:VG
Datumsstempel 2.10.2023
Werksigle OCEp 0432
Zitation Camerarius an Spengler, 1533, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (02.10.2023), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0432
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. R1r/v
Zweitdruck in Camerarius, Epistolae familiares, 1583
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck S. 171-173
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Lazarus Spengler
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum im Druck o.D.
Unscharfes Datum Beginn 1529
Unscharfes Datum Ende 1533
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort o.O.
Gedicht? nein
Incipit Libellum quem mihi inspiciendum Georgius noster
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Briefe/Parallelüberlieferung; Türkenkriege/Türkengefahr
Datumsstempel 2.10.2023


Entstehungs- und Zielort mutmaßlich Nürnberg

Hinweise zur Datierung

Terminus ante quem ist Hoppels Tod im Dezember 1533. Das erste Thema des erwähnten Buchs legt nahe, dass die Gefahr durch die Türken akut ist: Die Belagerung Wiens im Herbst 1529 ist möglicherweise der Anlass.

Regest

Das Buch, das Georg Camerarius geschickt habe, habe er sogleich gelesen, wolle aber darüber kein Urteil fällen. Allein seine Meinung darüber abzugeben, das könne und müsse er wohl nach Spenglers Bitte darum.
In dem Buch gehe es um zwei Themen: um die endgültige Abwehr der Türkengefahr sowie um die Wiederherstellung der Einheit zwischen den im Namen der Religion zerstrittenen deutschen Fürsten. Der Autor prangere dabei die Rücksichtslosigkeit derer an, die im Namen der Religion aus weltlichen Motiven handeln, tadele aber die öffentlich Unfrommen nur mit weicher Hand; vielleicht mit einem Hintergedanken, den Camerarius zu verstehen glaube, und deshalb sei er der folgenden Meinung: Das Buch könne guten Gewissens herausgegeben werden, da es die Fehler einiger kritisiere und friedliche Verhandlungen fordere; andererseits sei es einseitig verfasst, kritisiere die Fehler der einen Partei und übergehe stillschweigend die der anderen, sodass es vielleicht nicht schaden würde, es nicht zu drucken. Camerarius glaube freilich, dass der Autor seine Gründe gehabt habe, dennoch würde er lieber nicht zur Veröffentlichung drängen, da das Buch weniger zur Versöhnung als zur Verwirrung beitrage. Und, um es einmal kurz zu sagen, es gebe weder eindeutige Gründe für noch gegen eine Veröffentlichung, sodass Spenglers Entscheidung so oder so kaum angreifbar sein werde. Das Buch sei weder gut noch schlecht. Das sage Camerarius jedoch als Meinung, nicht als Urteil.
Spengler möge ihm bitte durch Georg mitteilen lassen, woher das Buch stamme, damit Camerarius wisse, ob er den Autor richtig erraten habe.
Lebwohl.

(Alexander Hubert)

Anmerkungen

  • "Georg" dürfte mit Georg Hoppel zu identifizieren sein, dessen Tod Camerarius in einem anderen Brief an Spengler bedauert. In beiden Briefen ist von Georgius noster die Rede.
  • Unterschiede der Briefversionen: 1583 fehlt hinter dissidia inter Principes Germaniae die Wendung religionis nomine excitata.
  • 1568: non nocuerit, si in hac urbe non fuerit; 1583: non nocuerit, si apud vos non fuerit.