Camerarius an Collinus, 15XX

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Werksigle OCEp 0437
Zitation Camerarius an Collinus, 15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (27.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0437
Besitzende Institution
Signatur, Blatt/Seite
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. R4v-R5v
Zweitdruck in
Blatt/Seitenzahl im Zweitdruck
Sonstige Editionen
Wird erwähnt in
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Matthaeus Collinus
Datum
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D.
Unscharfes Datum Beginn
Unscharfes Datum Ende
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort Prag
Gedicht? nein
Incipit Noster Iacobus qui mercatu proximo reddidit mihi versus tuos
Link zur Handschrift
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Paratext zu
Kurzbeschreibung
Anlass
Register Grammatik (Griechisch)
Handschrift unbekannt
Bearbeitungsstand unkorrigiert
Notizen
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:MH; Benutzer:HIWI
Gegengelesen von
Datumsstempel 27.03.2020
Werksigle OCEp 0437
Zitation Camerarius an Collinus, 15XX, bearbeitet von Manuel Huth und Alexander Hubert (27.03.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OCEp_0437
Ausreifungsgrad Druck
Erstdruck in Camerarius, Epistolae doctorum, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck Bl. R4v-R5v
Fremdbrief? nein
Absender Joachim Camerarius I.
Empfänger Matthaeus Collinus
Datum gesichert? nein
Bemerkungen zum Datum o.D.
Sprache Latein
Entstehungsort o.O.
Zielort Prag
Gedicht? nein
Incipit Noster Iacobus qui mercatu proximo reddidit mihi versus tuos
Regest vorhanden? ja
Paratext ? nein
Register Grammatik (Griechisch)
Datumsstempel 27.03.2020

ACHTUNG KEIN DATUM GEFUNDEN


Regest

Jakob habe Camerarius beim letzten Markttag Collinus' Verse und das anbei enthaltene kegelförmige Geschenk (munusculum κωνοειδές) übergeben und sei dann nach Wittenberg weitergereist; er habe Camerarius angekündigt, es werde ein Bekannter von Collinus kommen, um Camerarius' Antwort an Collinus zu überbringen. Doch es sei keiner gekommen. Wenn einer gekommen wäre, so hätte Camerarius Collinus natürlich seinen Dank abgestattet.
Danach seien in Camerarius' Abwesenheit zwei weitere Briefe von Collinus angekommen. Nun, da sich zum ersten Mal eine Gelegenheit bot, selbst einen Brief zurückzuschreiben, wolle Camerarius diese sogleich nutzen. Für das Geschenk danke er, wie es sich gehöre. Die Verse mit Versen zu vergelten, sei nicht möglich gewesen, da er von vielerlei Sorgen bedrückt werde, über die er nicht schreiben sollte. Jedoch würden den Musen nicht zu Unrecht ruhige Haine und Quellen zugeschrieben. Collinus müsse also nun ertragen, das Camerarius ihm die Verse schuldig bleibe.
Zur grammatischen Frage: Collinus Meinung sei richtig. Denn das die (griechische) Aktivendung im Perfekt im Passiv zu -μαι werde (wie πεποίηκα zu πεποίημαι), wolle, wenn möglich, das Charakteristikum der Konjugation (ἡ χαρακτηριστική) erhalten bleiben, wie in ἔψαλκα > ἔψαλμαι. In πεποίημαι stehe ein langer statt des kurzen Vokals, weil zur Bildung des Perfekts die Stammform des Futur verwendet werde, wie Theodorus Gaza lehre. So sei in den Verben der zweiten Konjugation das Charakteristikum eine Media, wie λέγω λέλεγμαι, oder der entsprechende Partner aus der zweiten Reihe (ἀντίστοιχον alterius), wie in βρέχω βέβρεγμαι, πλέκω πέπλεγμαι. In der ersten Konjugation müsste analog β stehen, doch da im Griechischen β nicht vor μ stehen könne, werde dieses zu μμ geminiert. Da nicht dreimal derselbe Konsonant auf einander folgen könne, müsse folglich in Wörtern, wo das passiere, ein μ ausfallen, wie auch Collinus vermutet habe.
Bei diesen Dinge müsse man aber nicht nur auf die Lehre schauen, sondern auch auf das Beispiel der Alten achten. Denn dort werde er keineswegs für λάμπω und πέμπω die Formen *λέλαμμαι und *πέπεμμαι finden, zumal ersteres Perfekt dem des Verbs λάπτω ähnlich sehe, zweiteres dem Futur πέψω zum Verb πέσσω.
Über diese Dinge könne Collinus ihn gerne um Rat fragen und solle nicht zögern, sollten sich weitere Fragen ergeben.
Lebwohl.

(Alexander Hubert)