Camerarius, Rusticus, 1568

Aus Joachim Camerarius (1500-1574)
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Opus Camerarii
Werksigle OC 0811
Zitation Rusticus, bearbeitet von Jochen Schultheiß (04.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0811
Name Joachim Camerarius I.
Status Verfasser
Sprache Latein
Werktitel Rusticus
Kurzbeschreibung Ekloge über die einfache, ländliche Lebensform. Das Gedicht bietet eine Darstellung der Aufgaben von Mann und Frau im Haus und auf dem Hof und ihre Verteilung auf das landwirtschaftliche Jahr.
Erstnachweis 1568
Bemerkungen zum Erstnachweis Datum des Erstdrucks.
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn)
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende)
Schlagworte / Register Bukolik
Paratext zu
Paratext? nein
Paratext zu
Überliefert in
Druck Camerarius, Eclogae, 1568
Erstdruck in Camerarius, Eclogae, 1568
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck S. 35-38
Carmen
Gedicht? ja
Incipit Surgite, io, pueri, prope lux est alma diei
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken
Wird erwähnt in
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk
Bearbeitungsstand
Überprüft am Original überprüft
Bearbeitungsstand korrigiert
Wiedervorlage ja
Bearbeiter Benutzer:JS
Gegengelesen von
Bearbeitungsdatum 4.02.2020
Opus Camerarii
Werksigle OC 0811
Zitation Rusticus, bearbeitet von Jochen Schultheiß (04.02.2020), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0811
Name Joachim Camerarius I.




Sprache Latein
Werktitel Rusticus
Kurzbeschreibung Ekloge über die einfache, ländliche Lebensform. Das Gedicht bietet eine Darstellung der Aufgaben von Mann und Frau im Haus und auf dem Hof und ihre Verteilung auf das landwirtschaftliche Jahr.
Erstnachweis 1568
Bemerkungen zum Erstnachweis Datum des Erstdrucks.


Schlagworte / Register Bukolik
Paratext zu
Paratext? nein
Überliefert in
Druck Camerarius, Eclogae, 1568
Carmen
Gedicht? ja
Incipit Surgite, io, pueri, prope lux est alma diei
Bearbeitungsdatum 4.02.2020


Widmung und Entstehungskontext

Über den Entstehungskontext und eine ursprüngliche Widmung kann keine Aussage getroffen werden

Aufbau und Inhalt

Die Ekloge stellt ein monologisches Gedicht dar. Der Sprecher beginnt mit einem morgendlichen Weckruf, der das Gesinde (famuli) zur landwirtschaftlichen Arbeit antreibt. In Anbetracht der erwachenden Natur und der nun anstehenden Arbeiten sollen die Bauern die Trägheit überwinden, aufstehen und sich an ihr Werk machen. Nachdem der Sprecher das Gesinde zur Arbeit geschickt hat, begibt er sich nochmals zu seiner Frau ins Bett. Seine Position als Gutsverwalter (cura imperiumque domus) erlaubt ihm und seiner Frau ein solches Verhalten. Hierauf beschreibt der Erzähler das auf emotionaler Zuneigung und erotischer Anziehung beruhende Liebesverhältnis. Wechselseitiges Verständnis prägt die Beziehung zwischen den beiden. Das Leben mit den Kindern hat die familiäre Harmonie in Sittsamkeit zum Ziel (in nostris recta et casta omnia tectis). In den Zuständigkeitsbereich der Frau gehört die Sorge um das Haus (cura domi), hierunter insbesondere die Kindererziehung und die Nahrungsbeschaffung und -zubereitung (victus). Ebenso gehört zu den Aufgaben einer Frau das Spinnen von Wolle. Der Mann verrichtet seine Arbeiten außerhalb des Hauses: Pflügen, sähen, eggen, ernten auf dem Feld und von Bäumen. Ebenso obliegt es dem Mann, die Felder winterfest zu machen und zu heizen. Er ist auch für die Reparatur des Hauses, des Schuhwerks und des Zaumzeugs zuständig. Ebenso stellt er am Beginn des Frühlings Bänder für die Wagen her. dann fängt auch wieder die Feldarbeit und die Pflege des Kulturlandes an, ebnso der Honiggewinn, der Garten- und Weinbau. Hiermit schließt sich dann der Zyklus des Landwirtschaftsjahres. Eine höhere soziale Stellung lehnt der Sprecher ab, da sie nur Beunruhigung bringe. Schon die Abwesenheit von Hunger genügt dem Bauern. Zum Schluss kehrt der Sprecher nochmals zu einem Lob der Beziehung zu seiner Frau Phyllis zurück, die stets von Treue geprägt war.
Das Gedicht thematisiert die Rollenverteilung von Mann und Frau und den Arbeitszyklus des landwirtschaftlichen Jahres. Mundt 2004, 249 verweist auf die moralische Stoßrichtung und auf die Nähe zu zeitgenössischen Eheschriften und zur "Hausväterliteratur". Intertextuelle Referenzen liegen zu Ovid, Metamorphosen, Vergil, Georgica, Aeneis, aber auch zur Bibel vor (Vgl. Mundt 2004, 250).

Überlieferung

Das Gedicht ist erstmals in der Eklogenausgabe von 1568 überliefert. In dieser Sammlung bildet sie Ecloga VIII.

Forschungsliteratur

Mundt 2004, 62-67 (Textausgabe und Übersetzung), 249-250 (Kommentar)