Camerarius, Σκευασία μέλανος γραφικοῦ, 1554
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 0602 |
Zitation | Σκευασία μέλανος γραφικοῦ κατὰ διαφόρους τρόπους, bearbeitet von Jochen Schultheiß (16.12.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0602 |
Name | Joachim Camerarius I. |
Status | Verfasser |
Sprache | Griechisch |
Werktitel | Σκευασία μέλανος γραφικοῦ κατὰ διαφόρους τρόπους |
Kurzbeschreibung | Lehrgedicht über die Herstellung von Schreibtinte in iambischen Senaren. |
Erstnachweis | 1554 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Datierung nach dem Erstdruck |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1554/12/13 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1554/12/31 |
Schlagworte / Register | Lehrgedicht; Analogie; Rezeptur |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Paratext zu | |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Versus senarii de analogiis, 1554 |
Erstdruck in | Camerarius, Versus senarii de analogiis, 1554 |
Blatt/Seitenzahl im Erstdruck | Bl. E2v-E4v |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
Incipit | Σκευασίαν τὴν τοῦ μέλανος ἐπίστασο |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Folgende Handschriften und gedruckte Fremdwerke beeinflussten/bildeten die Grundlage für dieses Werk | |
Bearbeitungsstand | |
Überprüft | am Original überprüft |
Bearbeitungsstand | korrigiert |
Wiedervorlage | ja |
Bearbeiter | Benutzer:JS |
Gegengelesen von | |
Bearbeitungsdatum | 16.12.2022 |
Opus Camerarii | |
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Werksigle | OC 0602 |
Zitation | Σκευασία μέλανος γραφικοῦ κατὰ διαφόρους τρόπους, bearbeitet von Jochen Schultheiß (16.12.2022), in: Opera Camerarii Online, http://wiki.camerarius.de/OC_0602 |
Name | Joachim Camerarius I.
|
Sprache | Griechisch |
Werktitel | Σκευασία μέλανος γραφικοῦ κατὰ διαφόρους τρόπους |
Kurzbeschreibung | Lehrgedicht über die Herstellung von Schreibtinte in iambischen Senaren. |
Erstnachweis | 1554 |
Bemerkungen zum Erstnachweis | Datierung nach dem Erstdruck |
Datum unscharfer Erstnachweis (Beginn) | 1554/12/13 |
Datum unscharfer Erstnachweis (Ende) | 1554/12/31 |
Schlagworte / Register | Lehrgedicht; Analogie; Rezeptur |
Paratext zu | |
Paratext? | nein |
Überliefert in | |
Druck | Camerarius, Versus senarii de analogiis, 1554 |
Carmen | |
Gedicht? | ja |
Incipit | Σκευασίαν τὴν τοῦ μέλανος ἐπίστασο |
Erwähnungen des Werkes und Einfluss von Fremdwerken | |
Wird erwähnt in | |
Bearbeitungsdatum | 16.12.2022 |
Widmung und Entstehungskontext
Das Gedicht gehört zu einem Zyklus von Gedichten zum Thema Tinte, der den Druck abschließt. Auf dem Titelblatt werden diese Gedichte als Graphica (Gedichte über das Schreiben/Malen) bezeichnet.
Aufbau und Inhalt
Das Lehrgedicht in iambischen Senaren geht zunächst auf die Herstellungsweise der Tinte ein (vv. 1-61), um dann in ein Loblied auf Helius Eobanus Hessus (vv. 62-91) überzuleiten. Es endet mit einer Anrede an den Adressaten der Unterweisung (vv. 92-112).
Das Gedicht beginnt mit einer Anrede an den Adressaten, der belehrt werden soll: Wenn er schön schreiben können will, muss er sich auch auf die Zubereitung der Tinte verstehen. Zuerst soll er ein Schälchen Weinessig nehmen. Dieser ist besser als das, was aus Gerstensaft hergestellt wird. Dann soll er aus einem Brunnen ein bisschen Regenwasser beimischen (vv. 3-5). Camerarius fährt fort mit den verschiedenen Zugaben und mit Angaben zu den Mengen, in denen diese hinzugegeben werden sollen. Zu den Ingredienzien zählen neben Wein (v. 7), auch Gallapfel (κηκίς), Kupfervitriol / Kupfersulfat (χάλκανθον) und Gummi (τὸ κόμμι) (vv. 13-14). Ist die Tinte dann gut gemischt, muss sie ans Feuer bewegt werden, wobei Vorsichtsmaßnahmen nötig sind (v. 22). Ein weiterer Punkt ist die Lagerungszeit. Wiederholt referiert Camerarius bei einzelnen Arbeitsschritten auch über Alternativen in der Herstellungsweise.
Der Sprecher leitet zu einem Lob auf Helius Eobanus Hessus über: Er spreche aus Erfahrung, denn er wisse, dass diese Zubereitungsform auch der vorzügliche Mensch und Dichter Helius Eobanus Hessus (Ἥλιος Ἐώβανος Ἕσσος) verwendet hat, der auf diese Art der Tinte ein wunderbares Gedicht geschrieben hat, wie sonst keines jemals entstanden ist (vv. 62-68). In diese Tinte tauchte er seinen "Musengriffel" (κάλαμον ἔβαψε κασταλιογενῆ; v. 70) ein, mit dem er metrische Oden, Epen und Lieder niederschrieb (ᾠδὰς μετρικὰς, ἔπη, μέλη; v. 71). Mit dieser Tinte hat Hessus auch die Psalmen Davids ins Lateinische übersetzt, ebenso die Ilias und Theokrit (vv. 74-77).
Das Gedicht endet mit einer erneuten Anrede an den Adressaten der Unterweisung: Er solle vorsichtig mit der Tinte umgehen und sie nicht verschütten.
Zur Thematik der Analogie: Beim Wägen zählen auch analoge Mengen (v. 19, 57: ἀνάλογον). Hier wird die in den vorausgehenden theoretischen Werken behandelte Analogie in der Praxis beleuchtet. Auch die Termini ἰσότης (Gleichheit, v. 58) und σχέσις (Verhältnis, v. 59) begegnen in der Explicatiuncula. Das Lehrgedicht über die Herstellung und die Rezeptur der Tinte erweist sich somit als eine konkrete Umsetzung der theoretischen Darstellung zur Analogie. Camerarius zeigt die Anwendung der Analogielehre auf die Zutaten der Tinte auf Bl. E5r anhand des vorliegenden Beispiels und einer schematischen Darstellung auf. Das triadische Schema der Analogie, in diesem Fall der arithmetischen, wird anhand der Mengenangaben zu den Beigaben sichtbar gemacht.